Offenburg

Metzgerei Schaufler macht den Laden zu

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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14. Januar 2017

Seit diesem Jahr ist der Laden der Metzgerei Schaufler in der Zeller Straße geschlossen. Inhaberin Michaela Schaufler (rechts) setzt auf andere Geschäftsfelder. Links im Bild: Mitarbeiterin Laura Walter. ©Florian Pflüger

Nun hat auch die letzte alteingesessene Metzgerei in der Kernstadt ihren Laden geschlossen: Seit Jahresbeginn ist der Geschäftsraum der Metzgerei Schaufler in der Zeller Straße zu. Im Gegensatz zu den Metzgereien Burg und Fuchsschwanz geht der Betrieb aber weiter – vor allem online.

Geht das Metzgereiensterben in Offenburg weiter? Diese Frage haben sich vermutlich einige gestellt, die in den ersten Tagen des neuen Jahres an der Metzgerei Schaufler in der Zeller Straße vorbeigekommen sind – und jedesmal einen verschlossenen und dunklen Laden gesehen haben. Tatsache ist: Der Geschäftsraum der Metzgerei in der Oststadt ist seit 1. Januar geschlossen. Anders als bei den Metzgereien Burg und Fuchsschwanz geht der Betrieb aber weiter, allerdings mit anderen Schwerpunkten.

»Der richtige Schritt«

»Für mich ist es ein großer Schritt, aber ich glaube, dass es der richtige ist«, sagt Inhaberin Michaela Schaufler, die die Metzgerei seit 13 Jahren betreibt. Die eigenen Produkte soll es weiterhin geben. Doch sie wolle sich nun neben dem Partyservice verstärkt auf das Online-Geschäft konzentrieren. Schon seit einiger Zeit vertreibt sie Wurstwaren übers Internet – und das überaus erfolgreich, wie sie betont. Zwischen 10 000 und 12 000 Pakete würden pro Jahr verschickt, darunter viele Geschenkpakete. Während der Jahresumsatz im Laden jährlich um ein bis zwei Prozent steige, lägen die Zuwächse online zwischen 20 und 30 Prozent. »Viele halten mich für verrückt«, stellt Michaela Schaufler fest. Für sie ist der Weg aber klar: »Wie müssen mit dem Trend gehen.«

90 Prozent der Lieferungen übers Internet gingen an Kunden in Deutschland, vor allem in Norddeutschland, berichtet die Inhaberin. Aber es komme sogar vor, dass die Schauflersche Wurst in Afrika gefragt sei. Besonders kurios: »Sogar Leute aus Offenburg bestellen online.«

Ihre Entscheidung sei auch eine Frage der Zeit gewesen. Zum einen habe sie einen kleinen Sohn, zum anderen wolle sie wieder kreativer werden. Wenn Sie den ganzen Tag über im Laden stehe, um eine überschaubare Zahl von Kunden zu bedienen, habe sie zwar am Ende 16 Stunden am Tag gearbeitet, die Energie für neue Ideen fehle dann aber.

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Denn es sei ihr wichtig, auch neue Produkte zu entwickeln, zum Beispiel Wurstwaren ohne Konservierungsstoffe oder ganz aktuell Schwarzwälder Maultaschen. Auch Wurstkreationen mit asiatischer oder mexikanischer Note seien denkbar, gerade für Jüngere. Dazu nehme sie ab und an einen Koch dazu. 

Aktuell habe sie noch zwei Angestellte, eine Dritte habe aufgehört. Außerdem habe sie morgens noch einen Helfer in der Produktion.

Anderes Kaufverhalten

Die meisten Kunden hätten Verständnis für ihre Entscheidung. Gelegentlich höre sie, dass der Einkauf in der Metzgerei »so nostalgisch« sei. »Aber mit Nostalgie kann ich nichts bewegen«. Auch sie kann bestätigen, dass sich das Kaufverhalten geändert hat. Auf der einen Seite erledigen viele ihre Wurst- und Fleischeinkäufe im Supermarkt, auf der anderen Seite sind die Erwartungen an die Metzgereien groß.  
Von einem Rückzug auf Raten wie in anderen Fällen könne jedenfalls nicht die Rede sein. »So lange ich noch kann und gesund bin, will ich das machen«, betont Michaela Schaufler. 

INFO: Die Metzgerei Schaufler verkauft weiterhin Würste, Schinken, Dosenwurst und Spätzle, allerdings im Innenhof hinter dem Ladengeschäft. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr.

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