Offenburg

Michelle Yee aus Virginia lebt zehn Monate in Offenburg

Anna Teresa Agüera
Lesezeit 3 Minuten
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20. April 2017

Die 18-jährige Michelle Yee aus Virginia lebt noch bis Mitte Juni in Offenburg. ©Anna Teresa Agüera

Michelle Yee (18) aus Virginia lebt noch bis Mitte Juni in Offenburg. Sie besucht das Schiller-Gymnasium. Die junge Botschafterin des Parlamentarischen Patenschafts-Programms hat sich mit uns über ihre Zeit in Deutschland unterhalten.

»Es ist unwichtig, ob Trump und Merkel sich nicht mögen. Dass die US-amerikanischen und deutschen Bürger sich mögen, ist wichtiger«, sagt Michelle Yee. Sie kommt aus Fairfax in Virgina, lebt für zehn Monate in einer Gastfamilie in Offenburg und besucht die zehnte Klasse des Schiller-Gymnasiums.

An ihren ersten Schultag in Offenburg erinnert sich die 18-Jährige noch gut: »Ich war sehr nervös.« Ihre Gastschwester hatte sie bis vor das Klassenzimmer begleitet, dann war sie auf sich selbst gestellt. Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ihre neue Klassenkameraden sie in ein Gespräch verwickelt haben. »Ich habe fast kein Wort verstanden«, erinnert sie sich an ihre ersten Schulstunden. 

Auch jetzt, sieben Monate nach ihrem ersten Schultag, fallen ihr der Deutschunterricht und Geschichte schwer. »Meine Klassenkameraden sind aber sehr nett und helfen mir.« Biologie und Mathe sei da schon leichter. In Englisch muss sie viel lernen und zwar die Vokabeln auf Deutsch. 

Im September angekommen

Ein Deutschlehrer an ihrer Schule habe sie auf die Idee gebracht, ein Jahr in Deutschland zu verbringen. Er war es auch, der ihr das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) vorstellte. Sie hatte sich für den Austausch beworben und einen Platz bekommen. Direkt nach ihrem High-School-Abschluss ging die Reise mit PPP und dem Verein »Experiment« los. Im September 2016 ist sie in Offenburg angekommen. 

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Am Anfang hatte sie »schon Angst vor der Sprache« – vor allem vor der Grammatik. Vor ihrem Abenteuer in Deutschland hatte sie sich extra eine Sprach-App heruntergeladen, um zu üben. »Die meisten amerikanischen Schüler gehen nach der High School aufs College. Ich wollte was anderes machen.« Für Sprachen habe sie sich schon immer interessiert. Ihre Muttersprache ist Chinesisch. In der Schule hatte sie vier Jahre Französisch. 

"Häuser sind süß"

Ihre Eltern haben sie bei ihrem Vorhaben unterstützt. »Sie haben mir sogar einen Koffer geschenkt«, sagt Michelle Yee und lacht. In Offenburg gefalle es ihr sehr gut. Als sie im Sommer in Deutschland ankam, sei ihr aufgefallen, dass hier alles ein bisschen kleiner und enger ist als in ihrer Heimat. »Die Häuser in Offenburg sind sehr süß.« Im Winter war es ihr ein bisschen zu kalt. 

In Offenburg sei es ruhig, aber trotzdem viel los. »Es ist einfach schön hier«, sagt sie. Auch mit ihrer Gastfamilie ist sie glücklich. »Wir haben fast die gleichen Interessen.« Ein bisschen Heimweh hat sie trotzdem. »Ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Und das Essen meiner Mutter.«

Am 18 Juni reist Michelle Yee wieder zurück in ihre Heimat. Doch sie hat vor, für ein Studium wieder nach Deutschland zu kommen. Einen englischen Studiengang in Freiburg hat sie sich schon ausgesucht.

Hintergrund

Mit PPP in die Vereinigten Staaten

Jedes Jahr verbringen 360 deutsche Schüler mit dem Stipendienprogramm PPP (Parlamentarisches Patenschafts-Programm) ein Schuljahr in den USA. Sie leben zehn Monate in Gastfamilien und besuchen die High School. Ab Mai starten die Bewerbungen für das Schuljahr 2018/2019. Infos gibt es beim Deutschen Bundestag: www.bundestag.de/ppp. 

PPP gibt es seit 1983 mit dem Ziel, den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA zu fördern. Der Deutsche Bundestag und der US-Congress vergeben jährlich insgesamt 710 Vollstipendien für deutsche und amerikanische Schüler.

Hintergrund

»Experiment« sucht Gastfamilien

Der gemeinnützige Verein »Experiment« ist einer von fünf Organisationen, die den Austausch des Parlamentarischen Patenschafts-Programms in Deutschland durchführen. Seit 85 Jahren bringt »Experiment« Menschen zusammen. 2016 reisten 1845 Teilnehmer mit dem Verein ins Ausland und nach Deutschland. Kooperationspartner sind unter anderem das Auswärtige Amt, die Botschaft der USA, der Deutsche Bundestag und das Goethe-Institut. 

Im August startet der neue PPP-Jahrgang in sein Auslandsjahr. Deshalb ist der Verein noch auf der Suche nach Gastfamilien in Deutschland. Wer Interesse hat, kann sich bei Eva Hofmann unter 02 28 / 9 57 22 44 oder hofmann@experiment-ev.de melden. Weitere Informationen unter www.experiment-ev.de/gastfreundlich.

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