In einem Jahr: So hat Elgersweiererin 40 Kilogramm abgenommen
Im neuen Jahr soll alles anders werden: Vorsätze werden gefasst und dann doch schnell wieder vergessen. Nicht so bei Nadine Dengler aus Elgersweier, die ihren Wunsch, schlanker zu werden, zielstrebig verfolgte und in nur einem Jahr mehr als 40 Kilogramm weniger auf die Waage bringt.
Nadine Dengler hatte zwar keine Vorsätze, sondern Wünsche. Sie wollte endlich wieder in Kleidung passen, die ihr gefiel. Sie wollte ihr Selbstbewusstsein stärken und vor allem eines – endlich wieder sie selbst sein und sich wohlfühlen.
Anfang Februar 2016, der Zeiger auf der Waage zeigt gnadenlos ein Gewicht von etwa 125 Kilogramm, entschloss sich die 27-Jährige von heute auf morgen etwas zu ändern. Zahlreiche Nächte verbrachte sie in Internetforen und informierte sich über die vielfältige und teils bunte Welt der Ernährungsumstellung. Mit Erfolgsvideos auf »Youtube« motivierte sie sich und fand so voller Euphorie ihren Weg – das Low-Carb-Konzept.
Morgens sollte der Kohlenhydratspeicher aufgefüllt werden. Für den Rest des Tages sollte weitgehend darauf verzichtet und eher auf Fette und Eiweiße gesetzt werden. Die junge Frau, die im Kreis ihrer Lieben als absolute Küchenniete bekannt ist, ernährte sich also nach diesem Schema ohne zu hungern.
Alternativen suchen
Sie verzichtete auf nichts und suchte stattdessen nach Alternativen für Lebensmittel, die eigentlich nicht ins Konzept passten und sicherte so, dass Heißhungerattacken ausblieben. Sehr schnell purzelten bei der jungen Frau die ersten Pfunde und mit ihnen stieg der enorme Ehrgeiz. Denn das anvisierte Ziel 67 Kilogramm auf die Waage zu bringen war weit entfernt.
Bis zum heutigen Zeitpunkt, also in weniger als einem Jahr, verlor Nadine knapp über 40 Kilogramm an Körpergewicht und steht aktuell bei 84 Kilogramm. Und nicht nur das. Im Internet wurden Gleichgesinnte auf ihre Vorher-Nachher-Bilder aufmerksam und schrieben sie an. So entschloss sich die rothaarige »Schokoholikerin«, so bezeichnete sich die 27-Jährige selbst im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt, einen Blog auf Facebook zu erstellen.
Der Sinn dahinter war, viele Menschen zu erreichen, diese zu unterstützen und auf dem Weg zu einem leichteren Leben zu begleiten, denn auch ihr eigenes Ziel war längst nicht erreicht. »Gemeinsam«, sagt Nadine und lächelt, »ist man einfach auch weniger alleine.« Mittlerweile hat Nadine einen Facebook-Blog (Adresse am Ende des Artikels), auf dem sie mit einer Mischung aus verschiedenen Beiträgen jeden Tag rund 4800 Interessierte, sogenannte »Follower« unterhält, motiviert oder informiert.
Das ein oder andere Live-Video beim Kochen ist auch schon dabei gewesen, aber das endet wohl eher in einem lustigen Küchenszenario, schmunzelt sie. Nadine legt neben ihrer ausgefallenen Persönlichkeit auch viel Wert darauf, individuell zu sein und den Menschen auch genauso zu helfen. Jede Nachricht wird individuell beantwortet. Da kann es natürlich schon einmal sein, dass eine Antwort ein paar Tage dauert. »Aber es wird auf jeden Einzelnen eingegangen«, sichert sie zu.
Andere ernst nehmen
Die Follower ihres Blogs sind eine wilde Mischung und aus allen Alterskategorien. Die Menschen sollen sich verstanden fühlen und ernst genommen. »Ich weiß, dass es ein schönes Gefühl ist sich nicht schämen zu müssen und offen drauflosplappern zu können.« Sie habe auch alles lernen müssen – deshalb habe sie Verständnis und sei offen für alle Fragen.
Genauso offen stand Nadine auch den Fragen in unserem Gespräch gegenüber und gab ehrlich zu, dass sie ein absoluter Sportmuffel ist. Für ein Fitnessstudio fehlt die Motivation und mittlerweile vor allem auch die Zeit, denn momentan arbeitet Nadine an einem Buch, das sie gerne in diesem Jahr fertigstellen und veröffentlichen würde.
»Inhaltlich soll es weniger um Rezepte gehen, sondern einfach um mein Leben als kleine Pummelprinzessin«, hebt sie hervor. Zum Beispiel wie man sich fühle, wenn der Gurt in der Achterbahn nicht mehr schließt oder man vor Ehrgeiz, total verschwitzt, fast vom Hometrainer fällt – nach drei Minuten sportlichem Einsatz.
»Aber«, kommt es von ihr überzeugt, »der Weg ist das Ziel.« Sie habe nichts zu überstürzen, schreibe ihr Buch, ist für ihre User da und arbeite an den letzten 20 Kilogramm und genießt ihr Leben.
Eines kann man von der liebenswerten Pummelfee mitnehmen – ihr Motto: »Egal welchen Weg man zum Ziel nimmt oder wie oft man stehen bleibt – Hauptsache man behält sein Vorhaben im Auge.«
HINWEIS: Mehr zu Nadine Dengler und ihrem Blog gibt es auf Facebook:
Beispiel eines Tagesplans
»Wer sich ganz bewusst mit seiner Ernährung auseinandersetzt, wird feststellen, dass weder Magenknurren noch einseitiges Essen einen Platz findet«, weiß Nadine.
Morgens: Butterbrezel und Nutellabrötchen oder Quark mit frischen Früchten und Chiasamen-Topping.
Mittags: Zucchinischiffchen mit Hackfleisch und Feta gefüllt, dazu leckeren Gurkensalat.
Abends: Wurstsalat mit Käse und Tomaten, dazu eventuell ein Eiweißbrötchen. mz