Närrischer Frühschoppen der Hexenzunft
Selbst Hexenvater Karl Vollmer stieg aus dem siebten Narrenhimmel und kam zum närrischen Frühschoppen seiner Hexenzunft am Fasentsamstag in die Hexenkuchi. Mit dabei waren auch zwei Verbandspräsidenten und lokale Hochkaräter.
Mit einem trennenden Gewitterblitz waren noch vor wenigen Monaten die zwei höchsten Vertreter der Narrenverbände, Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannsicher Narrenzünfte (VSAN), und Rainer Domfeld (Ortenauer Narrenbund) im Offenburger Tageblatt zu sehen. Domfelds Nachfolgerin Sylvia Boschert und Wehrle, die können wieder zusammen lachen – wie am Fasentsamstag um die Mittagszeit beim traditionellen närrischen Frühschoppen der Hexenzunft in der Hexenkuchi.
Aber nicht nur fasnächtliche Hochkaräter erschienen zum närrischen Promi-Treffen bei Bohnensuppe, Sprudel und Gerstensaft, sondern auch wahre Hochkaräter der Stadt und der Region. Und so hatte Zunftmeister Uwe Schreiner zur Unterstützung ein längst verstorbenes Bohneburger-Fasenturgestein mit ins Boot geholt: »Ich konnte heute Nacht überhaupt nicht schlafen, immer wieder ist mir unser Hexenvater Vitt (Karl) Vollmer im Traum erschienen.« Und Karl Vollmer alias Zunft-Vize Sven Schaller kam dann auch mit Blitz und Donnerklang, gestützt von zwei Hexen in die Hexenkuchi. »Ihr macht des schu richtig do unten«, lobte Vollmer das Tun der Hexen, »immer nach dem Grundsatz – ›Fasent feiern, jedem zur Freud – niemand zur Leid‹.«
Mit einem Hexenkittel ausgezeichnet wurden Jess Haberer, der seit mehr als 20 Jahren den Narrentag vom Rathausbalkon moderiert und die Direktorin des Hotels »Mercure«, Anja Hillerich, deren Haus seit mehreren Jahren für die Bohnesupp beim Frühschoppen sorgt. Einen schwarzen Hexenkittel bekam auch Frank Stetter vom Kronenbrauhaus, übergestülpt. Zuvor musste allerdings der Brauhaus-Geschäftsführer erst noch seinen erst am Schmutzigen von den Hexen erhaltenen Stempelabruck präsentieren. Vom Edelstahl-Behälterbauer Ernst Möchle über Richterin »Hart aber Fair« alias Ute Körner reichte die lange Begrüßungsliste der beiden. Auch Baubürgermeister Oliver Martini konnte Schreiner unter den Gästen willkommen heißen.
Engagement gelobt
»Und nicht zu vergessen unsere Hexenfamilie«, ergänzte Vollmer. Dass sich die Hexenzunft über fehlenden Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht, das bewies Schreiner gleich beim Einzug des Narrensamens. Schreiner, zwei kleine Hexen in den Armen, erklärte: »Sie werden zwar mit der Zeit immer schwerer, aber das ist auch gut so.« »Ihr beiden Zünfte (Hexenzunft und Althistorische Narrenzunft) seid eine Perle in der Vereinigung«, lobte Roland Wehrle, Präsident der VSAN in seiner Ansprache, »haltet zusammen.«
Bohnensuppe
Wehrle hob auch das hohe Engagement der Zunft für die heimische Fasent hervor. Eine bestens gereimte Hommage an die gänzlich weibliche Spättle-Hansele Truppe der Zunft gab SWR-Redakteur Günther Laubis zum Besten – »Was wären die Hexen ohne euch« – bevor es gegen 13.45 Uhr für die Ehrengäste der Hexen als Stärkung eine von den Spättle-Hansele servierte Bohnensuppe gab.