"Neue Ferienlandschaft bietet ein enormes Urlaubsangebot!«
Seit dem 1. Januar hat die neue »Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald Gengenbach Harmersbachtal« ihre Arbeit aufgenommen. In der neuen Tourismusplattform gingen die ehemalige Ferienregion Brandenkopf sowie die Gemeinden Gengenbach und Berghaupten mit zusammen rund 620 000 Übernachtungen auf. Am Montag informierte Lothar Kimmig, Geschäftsführer der Kultur- und Tourismus GmbH Gengenbach, den Zeller Gemeinderat über die bisherigen Aktivitäten der neuen Ferienlandschaft. Zusammen mit Julia Laifer leitet Kimmig den neuen touristischen Zusammenschluss. Im Interview vertieft er die Aufgaben und Ziele des »Mittleren Schwarzwalds«.
Herr Kimmig, seit dem 1. Januar ist die neue Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald mit zusammen 620 000 Übernachtungen am Start, zu der Gengenbach, Berghaupten und die ehemalige Ferienregion Brandenkopf, also das Harmersbachtal, Biberach und Nordrach gehören. Was genau ist Ihre Aufgabe?
Kimmig: Die neue »Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald« ist ein neuer Teilbereich der Gengenbach Kultur- und Tourismusbereich GmbH, deren Geschäftsführer ich bin. Zu meinen bisherigen Aufgaben kommt nun neu die Tätigkeit für die Tourismusregion hinzu. Julia Laifer ist die verantwortliche Person für den Mittleren Schwarzwald.
Welche Ziele streben Sie, strebt die Ferienlandschaft an? Der Laie denkt zunächst an Abertausende neuer Urlauber, die sich auf die sechs Gemeinden verteilen werden?
Kimmig: Aus den bisher sechs Plattformen der Werbegemeinschaft Kinzigtal gehen nun zwei Regionen hervor. Ziel des »Mittleren Schwarzwalds Gengenbach Harmersbachtal« ist es, durch Bündelung von Angebot und Budget den Bekanntheitsgrad zu steigern sowie sich mit den beteiligten Gemeinden als neue Ferienlandschaft am Markt zu platzieren.
Sprich, ein Gast der sich für den Schwarzwald interessiert, dem muss der »Mittlere Schwarzwald Gengenbach Harmersbachtal« ein Begriff sein, den er in seine Reiseplanung einbezieht.
An der Budget-Verteilung und an der Eigenständigkeit der Tourist-Infos vor Ort ändert sich wenig. Der finanzielle Aufwand pro Gemeinde soll sogar sinken. Weniger Geld, gleiche Strukturen: Was bringt dann den Erfolg?
Kimmig: Die Strukturen sind insofern anders, als dass es die bisherige Werbegemeinschaft Kinzigtal mit eigenem Budget so nicht mehr gibt. Hier wird zwar mit beiden neuen Regionen weiterhin projektbezogen zusammengearbeitet wie etwa bei Messebesuchen oder übergreifenden Themen wie dem Kinzigtalradweg, aber ohne direkte Finanzierung über die Gemeinden.
Der Erfolg steckt in den Synergien, die sich aus der Bündelung der Angebote und deren Vermarktung ergeben. So aktuell beim gemeinsamen Gastgeberverzeichnis, Magazin, Internetauftritt oder Veranstaltungsprogramm. Zudem können Dinge umgesetzt werden, die eine Einzelgemeinde nur schwer stemmen kann. Daneben soll aber die Identität der Gemeinden, was von Infrastruktur bis hin zum Ansprechpartner vor Ort reicht, erhalten bleiben.
Was hat die Ferienlandschaft bereits absolviert, was steht noch auf der Agenda?
Kimmig: Nach der Zustimmung der beteiligten Gemeinden im September 2016 wurde sofort das neue gemeinsame Gastgeberverzeichnis akquiriert und Ende des Jahres fertiggestellt. Parallel musste das neue Logo und Design ausgearbeitet werden. Das Veranstaltungsmagazin »Schwarzwald-Heftli« entstand als neues Verlagsprodukt für die gesamte Region und pünktlich zur CMT in Stuttgart konnte das neue Magazin des Mittleren Schwarzwaldes präsentiert werden. Messebesuche sind absolviert und weitere stehen an. Die bisherigen Anzeigen in Print- wie Onlineprodukten brachten bisher rund tausend Anfragen nach den neuen Katalogen. Weitere Veröffentlichungen folgen. Die Website, die zum Jahreswechsel unter www.MittlererSchwarzwald.de erscheint, ist eine Übergangsseite, deren Ausbau derzeit die höchste Priorität hat. Weiter stehen laufende Dinge wie Aktualisierung von Broschüren, Flyer in Fremdsprachen, Werbepläne, Abrechnungen, bis zur Planung gemeinsamer Veranstaltungen auf der Agenda.
Sie vermarkten in der Kultur- und Tourismus GmbH ja Gengenbach und Berghaupten. Sie sollen nun auch das Harmersbachtal zu neuen touristischen Höhenflügen führen. Entsteht da nicht eine Art Konkurrenzsituation für Sie?
Kimmig: Nein, die Angebote ergänzen sich doch ideal und Ortsgrenzen sind einem Gast egal. Die räumliche Nähe und die dennoch vorhandene Vielfalt bietet dem Gast ein enormes Urlaubsangebot. Ziel ist ja, diese Angebote zu bündeln und zu vermarkten. Der Mittlere Schwarzwald ist somit in erster Linie eine Marketingplattform. Dennoch wird jeder Ort seine Identität wahren und sich im Sinne von erfolgreichem Stadtmarkting auch selbst vermarkten.
Was braucht Ihrer Meinung nach eine Region, um als Urlaubsziel attraktiv zu sein? Schön ist es ja irgendwie überall, oder?
Kimmig: Für den Mittleren Schwarzwald gilt es, seine Alleinstellungsmerkmale publik zu machen. Dem Gast zu sagen, worin sich unsere Region von anderen unterscheidet und was sie einzigartig macht. Das bedeutet Zuspitzung auf Themen, die uns auszeichnen. Dabei hilft, sich die Frage zu stellen, was zeichnet uns im Vergleich zu anderen aus, warum soll ein Gast hierherkommen, wofür stehe ich und das möglichst mit wenigen Begriffen.
Seien Sie mal visionär: In zehn Jahren kennt jedes Kind die Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald, weil…
Kimmig: ...nur hier auf engsten Raum der typische Schwarzwald in solcher Ausprägung geboten wird – eben mittendrin im Schwarzwald. Weinbau in der Vorbergzone, echter Schwarzwald, höchste Qualität im Angebot, sowohl in der Infrastruktur zum Thema Wandern, Radfahren bis Familien, als auch bei den Gastgebern. Kulinarische Vielfalt auf bestem Niveau mit dem, was direkt vor der Tür wächst, ein Kulturhotspot. Gelebte Tradition, einzigartige Städtle und die beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Schwarzwaldes.