Neue Hoffnung fürs Mühlrad?
Wenn überhaupt, dann birgt der Unterentersbacher Mühlrad-Kreisverkehr auf der L 94 nur aus Richtung der B 33 Gefahrenpotenzial. Zu diesem Ergebnis kam nun ein Gutachten, das die Stadt Zell in Auftrag gegeben hatte. Aber auch dieser Gefahr kann durch Maßnahmen begegnet werden, das Mühlrad könnte dann auf der Mittelinsel bleiben, so der Gutachter.
Die Unterentersbacher kämpfen um den Erhalt des mit viel bürgerlichem Engagements gestalteten Kreisverkehrs mit dem Mühlrad. Das Landratsamt hatte die Aufbauten als »gefährlich« eingestuft und um den Abbau des Mühlrades gebeten. Um die Einschätzung der Behörde zu entkräften, hatte die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dessen Ergebnis liegt nun vor und wurde in der Ortschaftsratsitzung am Mittwoch vorgestellt.
Der zertifizierte Sicherheitsauditor Thomas Blum von der Firma Rapp Regioplan in Konstanz hatte das Gutachten erstellt. Seine detaillierte Prüfung kommt zu dem Ergebnis, dass nach der Durchführung der von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen beim Kreisverkehr nur ein geringes Gefährdungspotenzial vorliegt und das Mühlrad in der Mittelinsel verbleiben kann. Ohne die Maßnahmen bestehe aus einer Richtung ein »mittleres Gefährdungspotenzial«. Auch dann sieht der Gutachter aber keine zwingende Notwendigkeit, die Objekte auf der Mittelinsel zu entfernen, empfiehlt aber die Maßnahmen.
Die von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen ausschließlich die Zufahrt West zum Kreisverkehr, also die Straße aus Richtung der B 33/B415. Hier sieht der Gutachter Blum ein »mittleres Risiko« des Aufpralls auf das Hindernis im Kreisverkehr. Als bautechnische Maßnahmen empfiehlt er die Höchstgeschwindigkeit von derzeit 70 km/h auf 50 km/h zu begrenzen und dies mittels Dialog-Display bei Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit zu kontrollieren. Im Bereich der Zufahrt sollten farbiger Asphalt oder Quermarkierungen, Rüttelstreifen oder profilierte Markierungen angebracht werden. Dann, so das Gutachten, könnte auch das Mühlrad bleiben.
Bei den drei anderen Zufahrten von Zell, Biberach und Unterentersbach kommend, schätzt der Gutachter das Gefährdungspotenzial durchweg als »sehr gering« ein.
Ortsvorsteherin Andrea Kuhn zeigte sich erleichtert: »Dies ist ein sehr gutes Ergebnis, wie wir es erwünscht und erwartet haben.« Das Gutachten ist dem Landratsamt Offenburg zugestellt worden, das eine Stellungnahme zu dem Gutachten abgeben soll. Kuhn hofft, dass diese Stellungnahme bis zur nächsten Ortschaftsratssitzung vorliegen wird.