Neue Leitung im Gengenbacher Kindergarten St. Franziskus
Mit Anneliese Eckert und Ninfa Mock steht der Kindergarten St. Franziskus in Gengenbach ab 1. Mai unter neuer Leitung. Obwohl beide keine Franziskanerinnen sind, lebt »der Geist des Franziskus weiter«, sagte gestern Generaloberin Sr. Michaela Bertsch.
Anneliese Eckert (60) als neue Leiterin und Stellvertreterin Ninfa Mock (62) aus Ortenberg sind im katholischen Kindergarten St. Franziskus wohlbekannt. Eckert war insgesamt 25 Jahre im »Seminarkindergarten« tätig, bevor dieser im neuen Kindergarten St. Franziskus in der Leutkirchstraße aufging.
Ninfa Mock arbeitet dort bereits als Erzieherin. »Mit dem Wechsel haben wir die Ordenstradition abgelöst, aber der christliche Geist von Franziskus wird weiterleben«, freute sich am Mittwoch Generaloberin Sr. Michaela Bertsch bei der Vorstellung der neuen Leitung.
Der personelle Wechsel vereint aus Sicht der Franziskanerinnen das »Gestern, Heute und Morgen«, worauf das Mutterhaus großen Wert lege.
Kinder aus 14 Nationen
Anneliese Eckert schätzt an der Arbeit im Kindergarten St. Franziskus, die Haltung und Wertschätzung Fremden gegenüber. Derzeit sind dort 103 Kinder aus 14 Nationen untergebracht.
Ulrike Roth, Verwaltungsleiterin des Mutterhauses, erklärte, dass Franziskus bewusst Kirchenfeste gelebt hat, die im Kindergarten fortbestehen. Das schlage sich im Alltag mit Gebeten und christlichen Ritualen nieder, in die etwa Kinder aus Syrien und orthodoxe Christen eingebunden sind.
»Jeder hat eigene Erfahrungen, aber der Glaube vereint«, ergänzte Anneliese Eckert, die Mutter von zwei erwachsenen Kindern, von denen sie drei Enkel hat.
Für Ninfa Mock – sie war 14 Jahre an verschiedenen Kindergärten tätig – ist es wichtig, dass sie ihren Glauben im Kindergarten St. Franzsikus vorbehaltlos leben kann: »Ethische und religiöse Werte haben großen Stellenwert.«
Sie stammt aus Paraguay, spricht Spanisch als Muttersprache, war 15 Jahre im Ortenberger Pfarrgemeinderat engagiert und ist ebenfalls verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder.
Sie organisiert gerne, blickt im Zusammenhang mit anderen Kulturen gerne über den Tellerrand, wie sie sagt. Sie liebt wie Anneliese Eckert die Arbeit im Garten, was sich auch im Umgang mit den Kindern bemerkbar macht.
»Wir kochen saisonal, ernten Tomaten im Garten, wenn sie reif sind. Wir wollen vermitteln, dass Gott das produziert.« Sr. Michaela betonte aber, dass die Verbundenheit zur Natur auch in allen anderen Gengenbacher Kindergärten praktiziert wird.
Unterschied als Chance
Die räumliche Nähe zur städtischen Kita am Löwenbergpark – beide sind im Neubau in der Leutkirchstraße beheimatet – sieht sie als Chance, trotz der unterschiedlichen Profile: »Eine gesunde Konkurrenz auf Augenhöhe ist wichtig.«
Es gebe auch Eltern, die nicht viel mit Religion zu tun haben möchten. Trotzdem könne das Miteinander durch gegenseitige Wertschätzung sehr gut funktionieren, ist die Generaloberin überzeugt.