Zell am Harmersbach

Neuer Pfarrer für die Seelsorgeeinheit

Hans-Peter Wagner
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10. März 2014

Bruder Stephan Schweitzer leitet die Seelsorgeeinheit Zell. Er übernimmt bald im Orden andere Aufgaben. ©Hans-Peter Wagner

Nach 30 Jahren gibt die deutsche Kapuzinerprovinz den Auftrag zur Leitung der Seelsorgeeinheit Zell an die Erz­diözese Freiburg zurück. Bruder Stephan Schweitzer, seit 2006 Leiter der Seelsorgeeinheit und Pfarrer in Zell, wird zum 31. Oktober in der deutschen Kapuzinerprovinz eine neue Führungsaufgabe übernehmen. Die Seelsorgeeinheit Zell erhält einen neuen Pfarrer aus der Erzdiözese.

Zell a. H. Die Erzdiözese Freiburg wird mit der Leitung der Seelsorgeeinheit künftig einen ihrer Priester betrauen und die Stelle umgehend ausschreiben. Die Mitglieder des Zellers Kloster sind bereit, wie bisher in der Seelsorge mitzuarbeiten.
Die Nachricht vom Wechsel an der Spitze der Seelsorgeeinheit Zell wurde am Samstag und Sonntag in den Gottesdiensten der fünf Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit, Biberach, Prinzbach, Nord­rach, Oberharmersbach und Zell bekanntgegeben. Bereits am vergangenen Mittwoch war der Leiter der deutschen Kapuzinerprovinz, Provinzialminister Marinus Parzinger, aus München nach Zell gereist, um den Pfarrgemeinderat persönlich zu informieren. Auch hier war, wie für die Gläubigen in den Gottesdiensten, große Betroffenheit zu spüren, denn Bruder Stephan hatte hervorragende Arbeit geleistet und die fünf Pfarreien nach der Gründung des gemeinsamen Verbundes zu einer Einheit zusammengeführt.
Auch seine Vorgänger als Pfarrer in Zell, die Kapuziner- brüder Pater Suitbert (1983 bis 1992), Pater Richard (1992 bis 1995) und Pater Norbert (1995 bis 2006)  hatten ihr Amt mit großem Einsatz vorbildlich ausgeübt und sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut.
Provinzialminister Bruder Marinus, der im Sommer des vergangenen Jahres in sein Amt gewählt worden war, erläuterte dem Pfarrgemeinderat die Situation des Ordens. Die Kapuziner leiden wie viele Orden unter Nachwuchsmangel. Der Orden müsse sich daher genau überlegen, wo er präsent sei und welche Aufgaben er noch leisten könne. Es sei notwendig, Aufgaben und Niederlassungen loszulassen, um die gewählten Schwerpunkte und Gemeinschaften mit Leben erfüllen zu können.
Während die Zahl der älteren Mitbrüder steige, fehle es an jüngeren Mitbrüdern, die im Orden Führungsaufgaben übernehmen könnten. Bruder Stephan (51) werde daher für andere Schwerpunkte in der Leitung gebraucht. Allerdings werde Bruder Stephan bis zum 31. Oktober in Zell bleiben, um seine Aufgaben zu Ende zu führen und den Übergang mit dem neuen Pfarrer von Zell gemeinsam vollziehen zu können.
Der Vorsitzende des gesamtpfarrgemeinderats, Ansgar Horstemke aus Nordrach, brachte sein Bedauern über diesen Schritt zum Ausdruck. Aber er zeigte auch Verständnis für die Ordensleitung, aufgrund der sinkenden Zahlen neue Schwerpunkte zu setzen, die personelle Veränderungen nach sich ziehen.
Horstemke: »Wir empfinden die große Zeitschiene von acht Monaten, in denen Bruder Stephan noch die Seelsorgeeinheit leitet, als große Chance, viele Dinge und Projekte zu Ende bringen.« Dies gelte besonders für die anstehende Strukturreform für die Seelsorgeeinheiten in der Erzdiözese, die für den Raum Zell mit 12 000 Gläubigen bis Ende des Jahres bereits vollzogen sei, während andere Pfarrverbände dann damit begännen. Er rief die Mitglieder der Seelsorgeeinheit auf, den neuen Weg mitzugehen und sprach die Hoffnung aus, dass die Kapuziner wie bisher in der Seelsorge mitarbeiten werden.
»Sehr schmerzlich«
Bruder Stephan Schweitzer empfindet es als »sehr schmerzlich«, Zell zu verlassen: »Ich habe hier viele Wurzeln geschlagen und fühle mich den Menschen hier eng verbunden. Hier zählte die ganze Bandbreite der Seelsorge von der Kindstaufe bis zur Beerdigung zu meinen Aufgaben. Besonders die Jugendarbeit lag mir am Herzen. Aber ich werde die neue Aufgaben, die mir meine Oberen übertragen, gerne annehmen und meinen Beitrag für die Zukunft unseres Ordens leisten«.
Zuvor will Bruder Stephan  jedoch ein gut bestelltes Haus überlassen. Die Strukturreform soll bis zu seinem Abschied abgeschlossen sein, die Jugend- und Kinderfreizeiten werden im Sommer wie geplant von ihm begleitet, und die unter seiner Leitung begonnene Renovierung des Pfarrheimes in Zell soll mit dem Bau einer Bühne und der Neugestaltung der Außenfassade bis zum Herbst definitiv beendet sein.

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