Neues Konzept: Firmung in Offenburg soll entzerrt werden
Die Katholische Seelsorgeeinheit St. Ursula hat ein neues Firmkonzept entwickelt. Die Feiern sollen nicht mehr alle auf einmal, sondern – je nach Gemeinde – im jährlichen Wechsel stattfinden. Für die Betreuung in der Firmvorbereitung werden noch Ehrenamtliche Begleiter gesucht.
Nicht ohne Grund ist das Sakrament der Firmung und das darauf vorbereitende Halbjahr ein Angebot für junge Menschen auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, wie Johannes Varelmann, Pastoralreferent in der Seelsorgeeinheit St. Ursula erklärt. Taufe und Erstkommunion hätten die Eltern stellvertretend für das Kind entschieden, die Firmung sei die bewusste Entscheidung des jungen Menschen für den Glauben. Es stecke auch Initiation und Stärkung darin, in einer Lebensphase, wo Jugendliche sich Gedanken um ihre Zukunft, Ausbildung und Partnerschaft machen, so Varelmann.
Ab 2017 wird die Firmvorbereitung in der Seelsorgeeinheit St. Ursula in zwei Gemeindekonstellationen stattfinden: 2017 in Dreifaltigkeit, Heilig Kreuz, Heilig Geist, Sankt Martin, Bohlsbach, Windschläg und Sankt Fidelis. 2018 in Elgersweier, Zunsweier, Weingarten, Rammersweier, Griesheim, Bühl, Weier und Waltersweier. Bei der Aufteilung seien die bereits bestehende gute Zusammenarbeit sowie die zu erwartende Anzahl der Jugendlichen berücksichtigt worden, heißt es.
Zu unübersichtlich
In der großen Seelsorgeeinheit waren es 2015 über 300 Firmanden, das werde einfach zu unübersichtlich, sagen die Verantwortlichen. Mit dem neuen Konzept müssten sich die Gemeinden nur allen zwei Jahre auf die Firmung einlassen, und trotzdem gebe es in der ganzen Seelsorgeeinheit ein durchgehendes Konzept mit zahlreichen Angeboten, an denen auch andere Jugendliche teilnehmen könnten.
Zur Firmvorbereitung, die mit dem Eröffnungsgottesdienst am 20. Mai während der Nacht der Offenen Kirchen beginnt, werden alle Jugendlichen in den Gemeinden angeschrieben, die ab Oktober 2017 15 Jahre oder älter sind. Sie finden sich zu sechs Terminen in Kleingruppen zusammen, um über Glaubensthemen, aber auch persönliche Lebensthemen ins Gespräch zu kommen.
Jugendgemäße Gottesdienste werden vorbereitet, bereits erprobte, unter Jugendlichen sehr beliebte Angebote, werden auch künftig stattfinden: die traditionelle Taizéfahrt in den Pfingstferien, wo man eine Woche mit der Brüdergemeinschaft und Tausenden anderen Jugendlicher verbringt, eine Hüttenwanderung in den Alpen, ein Hüttenwochenende im Schwarzwald, ein Pilgerangebot oder ein Aufenthalt in einem Kloster.
In der Gemeinschaft solle sie Glauben und Kirche besser und auch von anderer Seite kennenlernen und sich dann entscheiden können.
Manche springen ab
Immer wieder gibt es allerdings auch Firmanden, die wieder abspringen und sagen: »Das ist nichts für mich.« Für alle, die dabei bleiben, wird die Firmung im November gespendet, dazu gibt es drei Firmgottesdienste in den Offenburger Kirchen, die der dafür benötigten Raumkapazität entsprechen.