Offenburg

Obdachlosenheim ohne Barrieren

Regina Heilig
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27. Mai 2015
Loretta Bös (stellvertretende Vorsitzende der Pflasterstube, von links), Schatzmeister Hannes Schadeberg, Heim-Leiterin Eva Christoph sowie die Mitarbeiter Karin Cario und Günter Melle sind sich einig: Ursula-Heim und Pflasterstube müssen barrierefrei werden.

Loretta Bös (stellvertretende Vorsitzende der Pflasterstube, von links), Schatzmeister Hannes Schadeberg, Heim-Leiterin Eva Christoph sowie die Mitarbeiter Karin Cario und Günter Melle sind sich einig: Ursula-Heim und Pflasterstube müssen barrierefrei werden. ©Ulrich Marx

Bei einer Pressekonferenz berichtete der Förderverein der Pflasterstube im St.-Ursula-Heim in Offenburg von den anstehenden Plänen.

Offenburg. Obwohl das St.-Ursula-Heim in Offenburg für den Zweck gebaut wurde, dem es heute noch dient, besteht Umbaubedarf im Hinblick auf die Barrierefreiheit. Der Umbau ist zusammen mit der Einrichtung eines Pflegezimmers das große Thema für den Förderverein der Pflasterstube.
»Niemand hat bei der Einrichtung des Hauses daran gedacht, das wir einmal Bewohner im Rollstuhl oder mit Rollatoren haben würden«, erklärt die Leiterin des Ursula-Heims, Eva Christoph, im Gespräch. Der Erfolg des Ursula-Heims und der ihm angeschlossenen Pflasterstube ist es nun, der diesen neuen Bedarf schuf.
Bevor es das Angebot der Pflasterstube gab, zog der schlechte Gesundheitszustand wohnsitzloser Menschen oft einen frühen Tod nach sich. Anschaulich schildert der Artikel »Mehr als nur ein Pflaster« im Jahresbericht, was die Pflasterstube ausmacht. Günter Melle berichtet von der Basis, unter anderem von großen Hemmschwellen gegenüber dem Gesundheitssystem, in dem wohnsitzlose Menschen oft die Erfahrung gemacht haben, »nicht willkommen« zu sein. »Angst und Aufschieben« sind die Folge, bestätigt die Betroffene »Moni«. Eva Christoph nennt ein Beispiel: »Wenn der Betroffene selbst in der Praxis anruft, bekommt er keinen oder einen späteren Termin. Wenn Günter Melle anruft, gibt es gleich einen Termin.« Die verhängnisvolle Einstellung »Ich darf nicht krank werden« brächte die Betroffenen dazu, selbst deutliche Signale ihres Körpers wie Kälte nicht zu wahrzunehmen – mit Folgen.
Die Umsetzung der Pläne soll in Einzelschritten erfolgen. Vor 2016 ist nach derzeitigem Stand mit einem Baubeginn nicht zu rechnen.
Der Finanzbericht von 2014 ist geprägt von der Zuweisung einer Summe von 70 000 Euro, Teil einer Bewährungsauflage, die das Amtsgericht einem Steuersünder auferlegt hatte. Dieses Geld darf aber nur ins Gebäude fließen. Insbesondere die Bezahlung der Angestellten, immerhin eine 0,75-Stelle und zwei Mini-Jobs, muss durch Spenden gedeckt werden. Ausgaben von 36 000 Euro, weniger als im Jahr zuvor, wurden vor allem durch sonstige Spenden aufgebracht.
Die Anschaffung eines Arztmobils in Zusammenarbeit mit dem Landkreis ist vorerst auf Eis gelegt. Derzeit wird der tatsächliche Bedarf ermittelt. Die mageren Mittel sollen nur da eingesetzt werden, wo die Effizienz gesichert ist, sagte Schatzmeister und Mediziner Hannes Schadeberg.
Armut und Gesundheit
Viele Aktionen prägten 2014, etwa das Anpflanzen eines Beets vor dem Heim, die Präsenz von Hannes Schadeberg und Loretta Bös bei der Oberrheinmesse und die Teilname an der Aktionswoche gegen Armut mit dem Thema »Wohnen als Menschenrecht«. 2015 betrifft es mit »Armut und Gesundheit« die Kerntätigkeiten der Pflasterstube.

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