Offenburg

Ökumenischer Gottesdienst der BI Bahntrasse und IG Bohr

Regina Heilig
Lesezeit 3 Minuten
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16. Oktober 2016

Prälatin Dagmar Zobel wandte sich im Dankgottesdienst gegen einsame Entscheidungen: Sie seien selten gerecht. ©Ulrich Marx

Mit einem ökumenischen Gottesdienst sagten die Offenburger BI Bahntrasse und die IG Bohr Bahnprotest am Ober- und Hochrhein »Danke« für das bereits Erreichte.

»Wir sagen heute nicht Dank für eine politische Lösung, sondern für das Engagement so vieler Menschen, die Verantwortung für kommende Generationen wahrgenommen haben, und dafür, dass der Protest immer friedlich verlief«, brachte der Hausherr in der Heilig-Kreuz-Kirche, Dekan Matthias Bürkle, das Anliegen des Gottesdienstes am Freitagabend auf den Punkt. Die ökumenische Feier stand allen offen, die sich für eine gute Lösung engagiert hatten. 
Sehr viele Menschen haben Grund, für die jetzt gefundene Lösung für die Rheintaltrasse der Bahn südlich von Offenburg Dank zu sagen – allen voran die Offenburger selbst, die ihren Tunnel bekommen.

Aber nicht alle sind zufrieden, es gibt auch Gemeinden, die mehr Belastungen fürchten. Für diese Gemeinden werde man weiter kämpfen mit dem Anliegen, dass die Belastung nicht steigt, wurde ausdrücklich versprochen. Das Motto »IG Bohr – der Mensch geht vor« sei nicht nur auf das bisher Erreichte beschränkt.

In einer ersten Lesung, von Mutter Martina Merkle gelesen, ging es um den Rat an Moses, die Verantwortung für das Volk zu teilen und tüchtige Menschen an seine Seite zu holen. Die evangelische Prälatin Dagmar Zobel stellte in ihrer Predigt die Aspekte heraus, die sich in dem Text finden: Einsame Entscheidungen führten nicht zu gerechten Urteilen, vielmehr brauche es eine gute Diskussionskultur und das Hören auf Gottes Weisung. Verantwortung müsse und könne geteilt werden.
Für die Offenburger BI Bahntrasse zählte Dekan i. R. Manfred Wahl dann auf, aus welchen Quellen der Protest seinen langen Atem schöpfte: Die »13 Forderungen des Volkes in Baden« von 1847, den erfolgreichen Protest gegen das Atomkraftwerk Wyhl 1978 und den biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren.

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Oberbürgermeisterin Edith Schreiner las die zweite Lesung, »Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt…« Matthäus Kapitel 5 Verse 13-16. Der katholische Monsignore Bernd Kaut nahm vor allem das Symbol des Lichts in den Fokus. Das Licht weise den richtigen Weg. Es sei Aufgabe der Christen, suchenden Menschen Licht und Orientierung zu geben, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren und eine Veränderung zum Besseren hin anzustreben.

Viele tausend Mitglieder
Roland Diehl von der IG Bohr erklärte, man sei dankbar dafür, dass im Zuge der Planung der Rheintaltrasse das Gremium des Projektbeirats geschaffen worden sei, in dem Bahn und Bürger ehrlich zusammen gearbeitet hatten. Sein Mitstreiter Georg Binkert aus Herbolzheim dankte dafür, dass die vielen tausend Mitglieder der IG Bohr »so lange die Stange gehalten haben«. Damit griff er einen Gedanken auf, den Dekan i. R. Manfred Wahl mit Blick auf die BI Bahntrasse schon angesprochen hatte: Er sei »dankbar dafür, dass keiner von uns geahnt hat, wie lange das dauern wird«. Hätte man die Größe und Dauer der Aufgabe vorhersehen können, wäre der Protest eventuell nicht zustande gekommen.

Empfang im Marienhaus
Der Gottesdienst wurde umrahmt von einer wahrhaft ökumenischen Musikformation: Das Orgelspiel des Kirchenmusikers der katholischen Offenburger Gesamtpfarrei St. Ursula, Felix Ketterer, und der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Christoph Wettach fügten sich zu einer wunderbaren Einheit.
Im Anschluss gab die IG Bohr einen Empfang im Saal des Marienhauses, bei dem Roland Diehl, Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, MdB Kordula Kovac, Wyhl-Protest-Veteran Erhard Schulz aus Endingen und nochmals Dekan i. R. Manfred Wahl sprachen.

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