Offenburg

Wie gut ist Offenburg gegen Hochwasser gewappnet?

Christian Wagner
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08. Februar 2017

©Ulrich Marx

Experten referierten auf Antrag der SPD im Gemeinderat über das Thema Hochwasserschutz. Das Fazit: Vor allem beim Hochwasserschutz ist Offenburg gut aufgestellt. Bei Starkregen gibt es indes keinen 100-prozentigen Schutz, bei der Trinkwasserversorgung ist spätestens 2021 doppelte Sicherheit gegeben.

Erwin Drixler (Fachbereichsleiter Bauservice / Feuerwehr), Alex Müller (TBO) und Ralph-Edgar Mohn (Abwasserzweckverband) referierten am Montagabend im Gemeinderat über den Hochwasserschutz in Offenburg. Er lässt sich aus Sicht der Experten in drei Kategorien einteilen: den Hochwasserschutz, der eintritt, wenn Gewässer über die Dämme treten, lokale Starkregenereignisse, die immer häufiger werden, und die Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung.

Zum Hochwasserschutz konnte Ralph-Edgar Mohn den Stadträten Beruhigendes berichten. Durch die Ertüchtigung der Dämme in den letzten Jahren sei Offenburg gegen ein sogenanntes 100-jährliches Hochwasser gewappnet. Davon ist man aber im Augenblick weit entfernt. Als Höchstwert am Kinzigpegel Schwaibach wurden Ende Januar 1,83 Meter festgestellt. Zum Vergleich: Bei den Jahrhundert-Hochwassern in den Jahren 1990 und 1991 wurden 4,59 beziehungsweise 4,64 Meter gemessen. Die höchste Marke stammt aus dem Jahr 1882, als erschreckende 5,15 Meter konstatiert werden mussten. 

8000 gefüllte Sandsäcke

Generell gilt: Ab der kritischen Marke von 3,20 Metern geht die Feuerwehr in Bereitschaft. Sie verfügt laut Drixler über ein Lager mit 8000 gefüllten und 13 000 leeren Sandsäcken sowie 40 Geräte zur Befüllung. Bei größeren Hochwassern könnten zum Dammschutz sogenannte Big Packs aus Nürnberg angefordert werden.

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Neben den verstärkten Dämmen bekomme Offenburg auch durch seine sechs Hochwasser­rückhaltebecken (Spitalberg, Winkelbach, Zunsweier, Rammersweier, Sahlesbach und Riesbächle) Entlastung, erläuterte Mohn. Außerdem werde­ ständig daran gearbeitet, Verstopfungsgefahren zu minimieren und Durchlässe und Rechen frei zu halten. Im Leimental habe man zudem einen Dolen aufdimensioniert.

Während ein Hochwasser anhand der Wetterbeobachtung und der Werte des Pegels Schwaibach gut vorhersehbar sei, träfen lokale Starkregen­ereignisse die Stadt überraschend – wie in Zunsweier am 17. Juni 2016 zum Beispiel. Was die Experten festgestellt haben: Gingen früher die Gewitterzellen mit starken Winden einher, verharren diese heute an einer Stelle. Ein 100-prozentiger Schutz sei folglich nicht leistbar, zumal auch die Auf­dimensionierung der Kanäle in Offenburg zwar sukzessive erfolge, aber bei einer Netzlänge von 230 Kilometern nicht komplett möglich sei.

Trinkwasser gesichert

Zur Trinkwasserversorgung äußerte sich TBO-Chef Alex Müller: Das Wasserwerk am Sägeteich halte auch einem längerem Hochwasser stand. Sollten dennoch die Brunnen verunreinigt werden, müsse eben gechlort werden. Ab 2021 bietet sich mit dem Anschluss an die Kleine Kinzig die Möglichkeit, auf Fernwasserversorgung umzustellen.
Übrigens: Dem Tunnel droht durch Hochwasser keine Gefahr, wie OB Edith Schreiner auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Klaus Binkert betonte: »Beim Tunnel ist es mehr die Frage des Grundwassers als des Hochwassers.«

Info

Übrigens

 Auf www.hvz.baden-wuerttemberg.de kann man die Werte am Pegel Schwaibach verfolgen, was besonders bei der Schneeschmelze spannend sein dürfte.

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