Offenburg schützt das Klima
Die Stadt hat sich mit der Verabschiedung eines eigenen Klimaschutzkonzeptes ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Sie will ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemission in der Stadt um 20 Prozent senken. Neben dem städtischen Förderprogramm »100 Häuser« ist aber die Mithilfe jedes Bürgers gefragt. In einer zwölfteiligen Serie zeigen wir auf, was Offenburg für den Klimaschutz tut und was noch angepackt werden muss.
Die Rolle der Städte in dem Bemühen, den Klimawandel einzudämmen und die Emissionen von Treibhausgasen zu minimieren, ist für Oberbürgermeisterin Edith Schreiner von enormer Bedeutung. »Jeder trifft tagtäglich Entscheidungen, die sich auf das Klima und die Umwelt auswirken«, sagt die Offenburger Rathauschefin. Je mehr Klimaschutzziele auf internationaler und nationaler Ebene anderen Interessen weichen würden, desto wichtiger sei es, vor Ort die CO2-Minderungsziele unbeirrt zu verfolgen.
Die Stadt Offenburg hat sich im Jahr 2012 ein eigenes Klimaschutzkonzept gegeben, das einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet wurde. Darin sind die durchaus ambitionierten Ziele klar definiert: Bis zum Jahr 2020 soll (im Vergleich zum Stichjahr 1990) der Ausstoß von Treibhausgasen um 20 Prozent, bis zum Jahr 2035 um 35 Prozent und bis zum Jahr 2050 gar um 60 Prozent reduziert werden.
Schwerpunkte setzt die Stadt Offenburg zum einen auf den Bereich energetische Sanierungen bei Gebäuden und Modernisierung der Gebäudetechnik. Auch die Wärmegewinnung und Energieversorgung soll laut Edith Schreiner weitestgehend aus erneuerbaren Energien und über effiziente Kraft-Wärme-Kopplungen erreicht werden. Als Modellprojekt hat der Gemeinderat die Mustersanierung der Waldbachschule im Schulzentrum Nordwest für 2,7 Millionen Euro beschlossen.
Weiter voranschreiten will die Stadt auch beim innerstädtischen Verkehrskonzept: Die Umsetzung des fünften Fahrradförderprogramms steht bevor, in den Neubaugebieten Seitenpfaden und Mühlbach-Areal sollen in Mobilitätsstationen Carsharing-Autos und Leihfahrräder zur Verfügung stehen. Schreiner: »Innerstädtische Wege sollen hauptsächlich zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.« Dafür wolle die Stadt Offenburg die Infrastruktur schaffen.
Die Stadt Offenburg mit all ihren Gebäuden sei allerdings nur für zwei Prozent der im Stadtgebiet verursachten Treibhausgase zuständig, räumt Schreiner ein. Dennoch gelte es hier, mit gutem Beispiel voranzuschreiten.
Zuschüsse für Sanierer
Einen finanziellen Anreiz für die Bürger schafft die Stadt erstmals mit dem Förderprogramm »100 Häuser werden klimafit«, das am 15. April startet. Eigentümer, die ihr Haus nach KfW-Energiestandard sanieren und über die Sanierung mindestens 40 Prozent CO2 einsparen, erhalten einen Zuschuss von 1000 Euro pro Tonne eingespartem CO2, maximal 7500 Euro im Ein- oder Zweifamilienhaus.
OB Schreiner wirbt bei den Bürgern: »Beteiligen Sie sich am Klimaschutz!« Einen Überblick, was auf dem Feld in Offenburg alles läuft, bietet die zwölfteilige OT-Serie.
Aktionsabend:
Am Samstag, 29. März, beteiligt sich die Stadt Offenburg im Rahmen der Kampagne »Klimaschutz einfach machen« an der weltweit größten Umweltschutzaktion »Earth Hour«. Symbolisch geht dann für eine Stunde von 20.30 bis 21.30 Uhr das Licht aus, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. In den vergangenen Jahren haben Städte wie New York, Sydney, Paris, Berlin oder München mitgemacht – in diesem Jahr auch Offenburg.
Die Stadt ruft alle Bürger auf, sich zu beteiligen. Städtische Gebäude und Skulpturen bleiben im Dunkeln, das E-Werk wird den Rückgang des Verbrauchs messen. Höhepunkt des Aktionsabends ist ein Konzert der bekannten Offenburger A-cappella-Band »High Five« auf dem Fischmarkt. Der Strom dafür wird von 20.30 bis 21.30 Uhr vom Publikum über ein »Pedal Power System« erzeugt.