Offenburger Erfolgswirt übernimmt Zell-Weierbacher »Sonne«
Inmar Alkadiri hat die »Laubenlinde« wieder zum Laufen gebracht. Jetzt packt der Erfolgsgastronom mit der »Sonne« in Zell-Weierbach ein weiteres Objekt an. Er will das seit Mai 2015 leer stehende Traditionshaus als Pop-up-Restaurant wiederbeleben, bis auf dem dortigen Areal in zwei, drei Jahren seniorengerechte Wohnungen entstehen. Auch in der Offenburger Innenstadt hat Alkadiri ein weiteres Lokal im Visier.
Zufälle gibt's: Beim Einkaufen im Edeka Timm-Zinth erspähte Martin Mildenberger, der als Insolvenzverwalter die »Sonne« in Zell-Weierbach unter seinen Fittichen hatte, »Laubenlinde«-Wirt Inmar Alkadiri und fragte spontan, ob dieser Interesse an der »Sonne« hätte. Alkadiri hat sich in Offenburg mit der »Windeck« einen Namen gemacht und führt seit September 2015 das frühere Sorgenkind »Laubenlinde« mit großem Erfolg. Der Laden läuft und Alkadiri hat gut zu tun, dennoch wurden die Kärtchen ausgetauscht. Beim Vor-Ort-Termin in Zell-Weierbach war Alkadiri dann gleich begeistert: »Shit, das muss man machen!«, so seine Reaktion.
Folglich unterzeichnete er mit Geschäftsführer Bertram Jörger von Trend Concept GmbH aus Ortenberg einen Ein-Jahres-Vertrag. Die Firma hat das »Sonne«-Areal gekauft und will darauf circa 15 seniorengerechte Wohnungen mit Tagespflege errichten. Rund fünf Millionen Euro will Trend Concept laut Jörger investieren. Allerdings werde das Projekt erst in zwei, drei Jahren entwickelt, sodass sich die Übergangsnutzung der Gaststätte anbiete.
Am Freitag, 9. Dezember, ab 20 Uhr soll es nun bereits losgehen: »Ein neuer Sonnenaufgang« wird die Eröffnungsparty heißen, verrät Alkadiri. Ähnlich wie die »Windeck« will er die »Sonne« als Pop-up-Restaurant führen. »Den Leuten etwas geben, von dem sie nicht erwarten, dass es in dem Objekt drin ist«, erklärt Alkadiri das Pop-up-Konzept. Er will immer wieder mit Veranstaltungen und Ideen überraschen, Gastköche einladen, Jazz-Gourmet-Dinner veranstalten oder zur Bobbycar-Party einladen wie in der »Windeck«.
Derzeit ist Alkadiri mit seinen Betriebsleitern Johnny Bornheim Elsen und Hamdi Ben Mahria, den er noch von der gemeinsamen Zeit im »Bombay« in Baden-Baden kennt, in der »Sonne« fleißig am Werkeln. Die Theke hat er bereits umgebaut. »Ich will den Barbetrieb aktivieren«, kündigt er an. Im Gastraum soll es badische Küche geben, nur »etwas funkyer«. Der alte Teppich verschwindet gerade unter einem Vinylboden, um den Stil der »Sonne« zu verändern.
Im großen Saal kann sich Alkadiri Events vorstellen, auch von Firmen. Dort stapeln sich derzeit noch alte Deko, Möbel und weitere Utensilien der »Sonne«. Sie werden am 3. Dezember von 13 bis 17 Uhr bei einem Hofflohmarkt zugunsten der Kindertagesstätte Lohgarten verkauft.
Keine Angst, sich zu verzetteln und zu übernehmen? Alkadiri vertraut da ganz auf sein 20-köpfiges Team: »Es war immer mein Traum, mehrere Objekte hochzupushen. Mein Team hat die gleiche Passion wie ich und gibt mir die Gelegenheit dazu.«
Kommt »Tritschler« dazu?
Alkadiri hat mit dem »Tritschler«, bei dem der jetzige Pächter Erich Schmid Ende des Jahres aufhört, sogar noch ein weiteres Objekt im Visier. »Wir sind in Gesprächen mit der Brauerei. Ich finde den Laden genial, aber es ist noch nichts fix«, sagt Alkadiri, der sich zunächst einmal auf die Eröffnung der »Sonne« freut.
INFO: Der hintere Teil der »Sonne« bleibt weiterhin Unterkunft für Flüchtlinge.