Ankündigungen der Rathausspitze, auch etwas für die bestehende Innenstadt zu tun, waren folglich keine Lippenbekenntnisse.
Aber ins voreilige Schwärmen wollen wir jetzt nicht ausbrechen: Schon bei der Vorstellung des Sieger­entwurfs wurde nämlich deutlich, dass die komplette Neupflasterung des sogenannten Ostflügels empfindlich teuer werden und die vorgesehenen 3,6 Millionen Euro eventuell nicht ausreichen könnten. Deshalb bleibt abzuwarten, was vom schönen Entwurf übrig bleibt, wenn der Gemeinderat über Details und Kosten beraten hat. Dabei kommt es gleichzeitig zum Schwur, was dem Stadtparlament die bestehende Innenstadt im Vergleich zur Einkaufsgalerie wert ist.

Wenn vom »Leimener« die Rede ist, weiß jeder sofort, wer gemeint ist. Vielleicht funktioniert dies irgendwann auch einmal mit der Bezeichnung »der Zell-Weierbacher«. Zumindest wurde dafür in dieser Woche der Nährboden dazu gelegt: Derzeit wird nämlich auf Eurosport die U17-Fußball-Europameisterschaft live übertragen. Und wenn Jonas Busam am Ball ist, fügt der Reporter wie selbstverständlich dazu: »Der Rechtsverteidiger aus Zell-Weierbach.« Gestern Abend stand er mit seinem Team sogar im Endspiel, und da der fachkundige Reporter den für den SC Freiburg spielenden Jonas Busam bisher immer über den grünen Klee gelobt hat, sind wir zuversichtlich, dass es für den bescheidenen 17-Jährigen, der auf Mamas Küche schwört, auch mit einem Profivertrag klappt. Und wenn Busam irgendwann mal in der Bundesliga aufläuft und es »der Zell-Weierbacher« heißt, wird sicher auch der ein oder andere Rebörtler ganz schön stolz sein.

Der Gentle­man-Preis der Woche geht an Matthias Bader. Im November (!)­ ­
hat der geschäftsführende Gesellschafter von Möbel Braun den Bauantrag für das geplante Möbelhaus in Offenburg gestellt. Fast sieben Monate später wartet er immer noch auf die Baugenehmigung aus dem Technischen Rathaus. Für eine 50-Millionen-Euro-­Investition ist das eine ärgerlich lange Wartezeit. Manch einer würde da einen Tobsuchtsanfall bekommen, Bader bleibt die Geduld in Person. Respekt!

Quizfrage: Was können Gengenbach und viele andere Gemeinden, was Offenburg nicht kann? Ihre Antwort kommt vermutlich wie aus der Pistole geschossen – richtig: einen Kreisel gestalten! Der Messekreisel in Offenburg präsentiert sich hingegen nach wie vor als Bild des Jammers. Der letzte Rettungsversuch der Stadt, den Kreisel mit ein paar geschickt gepflanzten Bäumen doch noch ansehnlich zu gestalten, ist nun fehlgeschlagen: Die Straßenbehörde des Kreises hat einen entsprechenden Vorstoß der Stadt als nicht genehmigungsfähig abgelehnt, wie uns das Landratsamt auf Anfrage mitteilte. Starre Hindernisse, und somit auch Bäume, seien in Kreiseln nicht erlaubt. So bleibt es beim Trauerspiel am Stadteingang.

Einfach nur traumhaft schön sind dagegen die vielen Weingüter im Rebland rund um Offenburg. Das Weingut Schloss Ortenberg hat letzte Woche noch einen draufgesetzt und seine neue Probierstube mit Münsterblick eröffnet. OT-Leserin Elvira Braun war beeindruckt. Nur ein Name für den Verkostungsraum fehlt noch, merkt sie an und hat auch gleich einen Vorschlag parat, den wir gerne übermitteln: »Karaffe«. Schon mal ganz schön pfiffig, finden wir.

Dass unsere Leser ohnehin sehr kreativ sind, wenn es um Ideen für Namen geht, zeigt unsere Namenssuche für die vier Storchenbabys im Marktplatznest. Wir haben schon jede Menge originelle Vorschläge bekommen, dafür schon mal vielen Dank. Wer auch noch Ideen hat und wem es in den Pfingstferien etwas langweilig wird, der kann bis zum 9. Juni gerne noch unter lokales.offenburg@reiff.de Namen für das putzmuntere Storchenquartett einreichen. Ob mit oder ohne vergnügliche Namenssuche: Wir wünschen Ihnen erholsame Pfingsttage!

☛Wenn Sie uns was flüs­tern wollen: 0781/504-3531 oder
lokales.offenburg@reiff.de