Offenburg

Offenburger Stadtgeflüster

Florian Pflüger
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29. Oktober 2016
Zugang erschwert: Wer derzeit zu Fuß vom Parkhaus »Kronenwiese« (hinten) auf dem Weg in die Innenstadt ist oder umgekehrt, lebt gefährlich.

Zugang erschwert: Wer derzeit zu Fuß vom Parkhaus »Kronenwiese« (hinten) auf dem Weg in die Innenstadt ist oder umgekehrt, lebt gefährlich. ©Florian Pflüger

Mittlerweile machen das ja all die Smartphones, Tablets und Laptops (Funkwecker sowieso) von alleine – aber es sei trotzdem an dieser Stelle noch einmal dran erinnert: Am frühen Sonntag um 3 Uhr darf die Uhr wieder eine Stunde zurückgestellt werden. Dass das zwar einerseits eine Stunde mehr Schlaf bedeutet, andererseits aber auch, dass es wieder eine Stunde früher dunkel wird, passt thematisch ganz gut. Denn in den zurückliegenden Tagen ging es in Offenburg immer mal wieder um das Thema Licht und Lampen. Erst war die Straßenbeleuchtung an der Reihe, in dieser Woche dann tauchten in der Innenstadt überall riesige Laternen auf – wie schön, dass die »Laternenstadt« (anders als bei der Premiere im vergangenen Jahr) auch tatsächlich ins Blickfeld rückt und sich nicht nur in den Schaufenstern versteckt. Und dann wäre da noch die Sache mit der Stadtmauer. Es ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit, dass eine Stadt so ein Bauwerk hat. Umso trauriger ist es, wie stiefmütterlich die Stadtmauer immer noch behandelt wird. Dass sie jetzt recht aufwendig saniert werden muss – wen wundert’s? Es ist zu wünschen, dass das rasch passiert und dass sich auch in der Präsentation bald etwas tut. Jeder, der bei »Genuss im Park« war, hat sich davon überzeugen können, wie stimmungsvoll so ein altes Gemäuer aussehen kann. Warum so eine Illumination derart schwierig ist?

Von Illumination kann zwischen Kronenwiese und Obi-Parkplatz kaum die Rede sein. Wer nämlich derzeit den Fußweg vom neuen Parkhaus in die Innenstadt oder umgekehrt bewältigen will, der tappt am frühen Morgen oder abends nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln, sondern lebt auch noch gefährlich, weil er sich die Straße mit den Autos teilen muss. Die einzige halbwegs sichere Möglichkeit: sich durch die Parkreihen auf dem Obi-Parkplatz hindurchzuschlängeln. Zugegeben: Ideal war es dort auch vor dem Baubeginn auf der Kronenwiese nicht, aber da gab es auch noch kein Parkhaus. Vorbildlich ist jedenfalls anders. Man kann nur hoffen, dass niemand mehr zu Schaden kommt, bevor endlich ein richtiger Gehweg angelegt ist. 

Als wahres Leuchtturmprojekt darf dagegen seit Kurzem das Radhaus an der Rammersweierstraße gelten. Nicht, weil es in seiner knallgrünen Farbgebung möglicherweise die Planer des oben genannten Parkhauses inspiriert hat. Nein, es könnte vielmehr ein neuer Exportschlager werden, dessen Erfolgsgeschichte in Offenburg angefangen hat. Seit geraumer Zeit denkt offenbar auch die Stadt Friedrichshafen darüber nach, ein solches Fahrradparkhaus zu installieren, auch in Kehl gab es schon solche Überlegungen. Und es sieht so aus, als sei man in Offenburg als Tester günstiger davongekommen. Wurden hier die Kosten auf 330 000 Euro beziffert, ist in Friedrichshafen von 440 000 Euro die Rede. 

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Hellhörig geworden ist offensichtlich Freie-Wähler-Stadtrat Joachim Busam, als er einen Antrag der SPD im Offenburger Tageblatt las. Darin forderte die SPD eine Bewirtschaftung des Parkplatzes am Gifizsee. Die Frage, die sich Busam stellte, könnte man in Anlehnung an den bekannten Werbeslogan eines Schweizer Bonbonherstellers so formulieren: »Wer hat’s erfunden?« In einer E-Mail an SPD-Fraktionschef Jochen Ficht erinnert Busam nämlich dran, dass er in einem eigenen Antrag genau dies bereits im März gefordert hatte. Sein Zusatz: »Aber schön, dass ihr das jetzt auch aufgreift. Vielleicht wird ja jetzt anders reagiert.« Dem ist nichts hinzuzufügen: Denn viel wichtiger als ein interfraktionelles Scharmützel ist es in der Tat, dass das Parkplatzchaos am Gifizsee gelöst wird. Bevor auch im nächsten Jahr Autos Fuß- und Radwege und Unterführungen blockieren, dürfen die Seebesucher gern zur Kasse gebeten werden. Für den ein oder anderen Offenburger dürfte es ohnehin eine sehr erhellende Erkenntnis sein, wie schnell man dort mit dem Fahrrad einen Stellplatz findet. 

Wenn wir schon beim Leuchten sind: Eine Themenanregung, die in dieser Woche bei uns in der Redaktion ankam, geben wir einfach mal als kleinen, gut gemeinten Erziehungstipp weiter: Wer im Dunkeln mit dem Fahrrad unterwegs ist und kein Licht hat, ist wahrlich keine Leuchte!

☛Wenn Sie uns was flüs­tern wollen: 0781/504-3531 oder 
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