Ohne Blockade durch die Stadt
Wie kann die Offenburger Innenstadt besser für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich gemacht werden? Zu dieser Frage hat der Runde Tisch »Behindertenfreundliches Offenburg« Vorschläge ausgearbeitet.
Offenburg (red/chs). Vor zwei Jahren hat die Stadt Offenburg das »Entwicklungskonzept Innenstadt« auf den Weg gebracht, nun werden die ersten Projekte umgesetzt. Dabei sollen die Belange der Menschen mit Behinderung Berücksichtigung finden. Zwölf Kategorien stellte Fachbereichsleiter Michael Hattenbach laut Pressemitteilung in der Sitzung des Runden Tisches vor, auf die bei der Innenstadt-Gestaltung geachtet werden muss, um Offenburg behindertenfreundlicher zu machen.
So sollen etwa wichtige Wegeverbindungen »zu Furten mit leicht begeh- und befahrbarem Material ausgebaut werden«. Ein Problem nicht nur für Menschen mit Gehhilfe, sondern auch für Kinderwagen: Werbeträger, Kundenstopper und Bestuhlung. Frank Appelmann, städtischer Teamleiter Sicherheit und Ordnung, stellte dazu die Frage in den Raum, ob man hier tatsächlich ein komplettes Verbot erlassen müsse.
Für das geplante neue Leitsystem empfiehlt das Gremium, dass es »eindeutig und gut sichtbar ist«, mit klaren Wegemarkierungen, eindeutigen Symbolen sowie Entfernungsangaben zu den wichtigsten Zielen.
Barrierefreie Toilette
Ein weiterer Vorschlag war die Installation einer zusätzlichen behindertengerechten Toilette in der Nähe des Bahnhofs, neben der vor vier Jahren installierten Anlage in der Spitalstraße. Geht es um Straßenquerungen und Ampeln, ist dem Runden Tisch besonders wichtig, dass »Konfliktsituationen zwischen Radlern und Fußgängern vermieden werden«. Auch sollten die Grünphasen lang genug sein, damit auch Fußgänger mit Einschränkungen die Straßen gut überqueren können.
Um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern, wurde der Vorschlag formuliert, ausreichend Sitzgelegenheiten anzubieten – und zwar nicht nur in der Reihe, sondern auch als Sitzgruppe.
Ein Vorschlagspapier mit den zentralen Anregungen des Runden Tisches hat Dietmar Henle (Fachbereich Bürgerservice und Soziales) nun an eine Koordinierungsgruppe weitergegeben. Das Gremium wird die Umsetzung der Innenstadtentwicklung auch zukünftig begleiten.
TERMIN: Das Vorschlagspapier des Runden Tisches wird am Dienstag, 10. März, ab 19 Uhr im Salmen beim Innenstadt-Markt öffentlich vorgestellt und kann um weitere Hinweise und Anregungen ergänzt werden.