Offenburg

Oken-Schüler: Projektarbeit führt nach Berlin

Daniel Wunsch
Lesezeit 3 Minuten
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16. Januar 2017

Referendarin Carina Abs (links) und Schulleiter Stefan Joost (rechts) freuen sich mit der katholischen Religionsklasse der 10 b über ihre Berlinfahrt, die sie auf Einladung des Verkehrsministeriums heute antreten. ©Daniel Wunsch

Mit ethischen Fragen rund um die Zukunftstechnologie autonomes Fahren hat sich die 10 b des Oken-Gymnasiums im katholischen Religionsunterricht beschäftigt. Heute und morgen verbringen die Schüler nun in der Landeshauptstadt – auf Einladung des Verkehrsministeriums. 
 

Die Idee zu dem Projekt »Ethische Fragen rund um autonomes Fahren« entstand im Sommer vergangenen Jahres: Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts mussten sich die 22 Schüler der 10 b des Oken-Gymnasiums laut Lehrplan mit dem Thema »Werte und Normen unter Berücksichtigung ethischer Fragestellungen« auseinandersetzen. »Ein Thema mit aktuellem Bezug erschien mir sinnvoll, auch weil man darüber viel aus den Medien erfahren kann«, erklärte Referendarin und Religionslehrerin Carina Abs.

Skepsis gewichen

Auch wenn die Skepsis vor allem der sieben Mädels der Klasse zu Beginn noch groß war, wie Laura Winkler und Nele Neumann lachend erzählten, wich diese jedoch schnell einer Portion Feuereifer. Mit großem Interesse haben sich die Schüler dann ab September 2016 vier Stunden in der Woche rund einen Monat lang intensiv mit der Diskussion über autonome Fahrsysteme beschäftigt. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf den Chancen und Gefahren, die diese neue Technologie mit sich bringt, und es wurden mögliche christlich-ethische Prinzipien für einen autonomen Straßenverkehr erarbeitet.

Ein siebenseitiger Abschlussbericht mit den zusammengefassten Ergebnissen und dem Urteil der Schüler wurde an verschiedene Firmen und Organisationen geschickt und schließlich auch noch an die im vergangenen Jahr neugegründete »Ethik-Kommission autonomes Fahren« des Deutschen Bundestags. Dieser, bestehend aus Theologen, Politikern und Menschen aus der Wirtschaft sei wichtig, dass die ethische Beratung der Entwicklung nicht hinterherhinke, so die Schüler.
»Wir haben gehofft, dass sich vielleicht der eine oder andere Politiker meldet, aber dann waren wir doch überrascht«, freute sich Abs über eine Einladung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.

In Richtung Berlin

Denn dort stieß die Arbeit der Offenburger Schüler auf so große Resonanz, dass sich die Gruppe heute Morgen schon früh gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin, Gemeinschaftskundelehrer Inan Yesilgül sowie Schulleiter Stefan Joost mit dem Zug in Richtung Berlin aufgemacht hat. 

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Neben einem Mittagessen in der Kantine des Bundesverkehrsministeriums und einem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle ist auch eine Fachdiskussion mit Andreas Krüger, Unterabteilungsleiter der »Informations- und Kommunikationstechnologie im Verkehrsbereich«, geplant.

Zuschuss durch Büro

Anschließend führt Organisatorin Sabine Mehwald, Referatsleiterin Bürgerservice, die Offenburger durch das Bundesverkehrsministerium. Tags darauf wird zudem das Reichtagsgebäude besichtigt, ehe es am Nachmittag wieder zurück in die Heimat geht. 

Ein Dank geht vonseiten der Schule an das Wahlbüro von Finanzminister Wolfgang Schäuble, das mit einem Zuschuss die Reise nach Berlin erst möglich gemacht hat, freute sich Abs.  »Wir erhoffen uns von dem Besuch, mit Menschen, die sich mit autonomem Fahren auskennen, in Kontakt zu kommen und über die Chancen und Risiken des zukunftsträchtigen Themas zu diskutieren – und natürlich auch über unsere eigene Arbeit«, betonten auch die Schüler Jonas Jahn, Max Meier und Mike Bächle. Um das Ganze abzurunden, ist im Juni ein Besuch im Technologie-Center des Daimlerwerks in Sindelfingen geplant. 

Voll des Lobes

Schulleiter Stefan Joost war voll des Lobes vor der Abreise: »Die Schüler haben ein wichtiges Projekt bearbeitet. Toll finde ich, dass die Gedanken der jungen Menschen wahrgenommen und geschätzt werden.«

Hintergrund

Ethische Fragen

Bei ihrem Projekt haben sich die Schüler mit den Vor- und Nachteilen des autonomen Fahrens aus christlich-ethischer Sicht beschäftigt. Vorteile seien eine Verminderung der Unfälle, da die Software weniger Fehler mache, als der Mensch (laut Studie seien 94 Prozent aller Verkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen), oder aber eine verringerte Schadstoffemission durch eine effizientere Fahrweise. Für verschiedene »Dilemma-Situationen«: Wann und in welchem Maße wäre bei einem drohenden Unfall der Computer der Richter über Leben und Tod? Wer ist Schuld an einem Unfall? Die Fahrzeuginsassen, die Programmierer oder die Autohersteller?, Nun wurden unterschiedliche Verhaltens­optionen als ethische Argumentationslinien zum autonomen Fahren herangzogen. wun

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