Oliver Martini stellte Beläge fürs neue "Stadtparkett" vor
Bevor das Einkaufsquartier Ende 2018 eröffnet, soll die östliche Innenstadt ein schickeres Pflaster erhalten. Wie der neue Stadtboden aussieht, kann seit gestern anhand von Musterbelägen auf dem Lindenplatz und auf der Gustav-Rée-Anlage in Augenschein genommen werden.
Für rund sieben Millionen Euro wird die östliche Innenstadt aufgewertet, um auch nach der Eröffnung des Rée-Carrés für die Besucher der Einkaufsstadt Offenburg attraktiv zu sein. Anhand von Musterbelägen kann man sich seit gestern ein Bild davon machen, wie die neuen Beläge wirken. Baubürgermeister Oliver Martini, Verkehrschef Andreas Demny und Grünplanerin Jutta Herrmann-Burkart stellten die Beläge gestern bei einem Pressetermin vor.
Martini erinnerte daran, dass der Gemeinderat im November 2015 die Grundsatzentscheidung getroffen habe, die östliche Innenstadt mit neuen Stadtmöbeln, Lampen und Belägen aufzuwerten. Während Lindenplatz, Lange Straße und Steinstraße in den Genuss von Natursteinen kommen, werden an der Gustav-Rée-Anlage aus Kostengründen Betonbeläge mit Natursteinvorsatz verlegt, führte Martini aus.
Noch unterscheiden sich die beiden Musterflächen auf dem Lindenplatz und der Gustav-Rée-Anlage für das Laienauge nicht allzu sehr, für den Experten indes schon: »Das ist das Tolle am Naturstein: Den kann man nicht kopieren, jeder Stein ist ein Unikat«, schwärmte Martini beim Vor-Ort-Termin. Auch die Haltbarkeit spricht für die teurere Variante: »Der Betonstein altert, lässt mit den Jahren in Qualität und Erscheinung nach, der Naturstein gewinnt und erhält eine Patina, die ihn noch besonderer macht«, erläuterte Martini.
Start im Frühjahr 2017
Der Zeitplan sieht vor, dass das neue »Stadtparkett« ab Frühjahr 2017 zunächst auf dem Lindenplatz verlegt werden soll. Lange Straße und Gustav-Rée-Anlage folgen im Anschluss. Der erste Bauabschnitt, der 5,9 Millionen Euro kostet, soll bis zur Eröffnung des Rée-Carrés im Oktober 2018 fertiggestellt sein. »Wir wollen dann keine Baustelle haben«, betonte Martini. Weil die Steinstraße in diesem Zeitraum nicht auch noch zu stemmen ist, wird diese erst 2022 angepackt. Weitere 1,2 Millionen Euro sind dafür eingeplant.
Der Musterbelag auf dem Lindenplatz enthält Natursteine in unterschiedlichen Größen und changierenden Farben, allerdings alle im für Offenburg typischen Grau-Rot gehalten. »Wenn wir an Bestandsflächen anstoßen, wollen wir keinen Bruch haben«, erklärte Martini. Die Kontraste in dem Musterbelag an der Gustav-Rée-Anlage habe man etwas stärker gewählt, weil die Farbe nach und nach ausgewaschen wird und sich die Steine angleichen, wie etwa beim Schulzentrum Nordwest.
Im Rée-Carré selbst werden die Wege und Plätze auch in Betonstein ausgeführt, wie Martini anmerkte. Abstimmungsgespräche mit Investor OFB würden bereits laufen.
Pflaster aus China?
Das weitere Procedere sieht vor, dass der Gemeinderat im Juli den Baubeschluss fassen soll. Der Auftrag wird dann laut Martini weltweit ausgeschrieben, also auch Pflaster aus China wäre grundsätzlich möglich.
INFO: Die Stadt bietet heute, Samstag, von 10 bis 12 Uhr, am Montag, 18. April, von 17 bis 19.30 Uhr und am Dienstag, 19. April, von 10 bis 12 Uhr geführte Besichtigungen an. Experten beantworten dabei die Fragen der Bürger.