Ortenberg

Ortenberger Bürgermedaille für Willi Lang

Volker Gegg
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29. November 2016

Willi Lang (links) engagiert sich auf vielfältige Weise in Ortenberg. Beispielsweise auf dem Bühlwegfriedhof. Für seine Verdienste bekam er von Bürgermeister Markus Vollmer (rechts) die Bürgermedaille überreicht. ©Volker Gegg

Willi Lang wurde mit der Ortenberger Bürgermedaille ausgezeichnet. Er engagierte sich 1960 als jüngster Feuerwehrkommandant in Baden. Auch heute noch restauriert der 84-jährige Bäckermeister erhaltenswerte Grabmale auf dem Bühlwegfriedhof und kümmert sich mit seinen Freunden um den Erhalt der Wanderwege und Aussichtspunkte. 

Die Bürgermedaille, die der Ortenberger Gemeinderat einmal im Jahr im Rahmen der Einwohnerversammlung vergibt, ist für die Gemeinde neben der Ehrenbürgerschaft die zweithöchste Auszeichnung für überdurchschnittliches Engagement für die Dorfgemeinschaft. »Als wir in diesem Jahr darüber im Rat nichtöffentlich gesprochen haben, fragten einig Räte, warum er diese Auszeichnung noch nicht habe, leitete Bürgermeister Markus Vollmer am Montagabend im Rahmen der jährlichen Einwohnerversammlung die Verleihung der Bürgermedaille ein. 

Die Laudatio für den neuen Preisträger hält traditionell der Preisträger des Vorjahres. So stand in diesem Jahr die gute Seele des TV-Ortenberg, Gerda Link, am Rednerpult. Willi Lang, der diesjährige Preisträger, ist ein Ortenberger Urgestein. Der 84-jährige Bäckermeister und langjähriger Innungsobermeister hat neben seinem Beruf als Handwerker und Unternehmer laut Link entscheidend und maßgeblich zur Entwicklung Ortenbergs nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen. 

Beruflich musste Lang nach dem Krieg quasi bei Null beginnen und Lang packte so richtig an und schuf aus der damaligen kleinen Backstubbe das bis heute bestehende leistungsstarke Unternehmen. »Und dabei stand er jahrzehntelang selbst an sechs Tagen in der Woche bereits um drei Uhr am Ofen«, sagte Link. Dennoch engagierte sich der Ortenberger stets für seine Heimatgemeinde. 

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1953 wurde Lang Feuerwehrmann, bereits mit 27 Jahren im Jahr 1960 zum damals jüngsten Kommandanten in der Region gewählt. Bis 1985 hatte Lang dieses Amt inne. Maßgeblich baute Lang in dieser Zeit die Feuerwehr zur heutigen Truppe aus. Weder ein Löschfahrzeug noch ein Feuerwehrhaus war Anfang der 60er-Jahre in Ortenberg vorhanden. Einzig eine alte Drehleiter, die noch per Hand gezogen werden musste, stand den Wehrleuten zur Verfügung. 1966 errichtete die Gemeinde unter der Regie von Lang das erste Feuerwehrhaus neben der Festhalle, 1969 kam das erste Löschfahrzeug. 

»Als Kommandant gelang es Willi Lang immer, bei der Gratwanderung zwischen Leistungskraft und Einsatzfähigkeit, verbunden mit Disziplin, Führungsstärke und Kameradschaft, die Balance nicht zu verlieren«, betonte die Laudatorin. Unter Langs Führung hat sich auch der Spielmannzug zu einen der besten bundesweit entwickelt. Sein Engagement für die Feuerwehr war Lang aber für sein Ortenberg noch nicht genug, 1968 kandidierte er für den Gemeinderat und war dort bis 1975 in der CDU aktiv. 

Mit dem offiziellen Ausscheiden aus seinem Berufsleben trat Lang der Rentnertruppe bei, die sich ehrenamtlich um die Grünpflege in der Gemeinde kümmert. 2007 hat Lang darüber hinaus die Initiative ergriffen und als Motivator zusammen mit Klaus Bürkle und weiteren Freunden, die Waldwichtel-Hütte am Freudentaler-Eck errichtet und mitfinanziert. 

Die Gestaltung des »Kinzigtalblicks«, des »Karl-Otto-Brunnens« und weiterer Aussichtspunkte folgten. Auch mit dem Erhalt der von Kriegsgefangenen beschrifteten Steine am Riedenberg setzte sich Lang auseinander. Neben der Sanierung von Wegekreuzen engagiert sich Lang heute auf dem Bühlwegfriedhof. 30 erhaltenswerte und historische Grabkreuze, Gedenksteine und Kleindenkmale gingen in den vergangenen Jahren durch Langs Hände und wurden liebevoll restauriert. Lang ist mit seiner Ehefrau Renate nicht nur Gründungsmitglied der Gertrud-von-Ortenberg-Bürgerstiftung, sondern engagiert sich auch in vielen örtlichen Vereinen. 

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