»Roter Milan« aus Bohlsbacher Zucht punktete in Berlin
Tanya Schmidt und Gerhard Schröder aus Bohlsbach züchten die Pferderasse »Schwarzwälder Kaltblut«. Eines ihrer Tiere wurde bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin ausgezeichnet.
Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin fand auch die achte Bundeskaltblutschau der deutschen reiterlichen Vereinigung statt. Insgesamt waren dort 88 Pferde der vier Rassen Rheinisch-Deutsch, Süddeutsch, Schleswiger und Schwarzwälder Kaltblut vertreten. Von dem aus dem Schwarzwald stammenden Pferd wurden 14 Tiere präsentiert.
In einem Schauwettbewerb wurden die Pferde einzeln auf der Dreiecksbahn im Stand, Schritt und Trab gemustert und anschließend vor den Augen der Zuschauer im Ring rangiert. In der Klasse der Schwarzwälder Hengste errang »Roter Milan« aus der Zucht von Tanya Schmidt und Gerhard Schröder aus Bohlsbach den Reservesiegertitel, also den zweiten Platz.
Stall in Bohlsbach
Tanya Schmidt und Gerhard Schröder züchten seit 2006 die Rasse, die aufgrund ihrer charakteristischen Dunkelfuchsfarbe mit dem hellen Langhaar auch als Schwarzwälder Fuchs bezeichnet wird. Zur Zeit besitzt das Paar die Zuchtstuten »Escada« und »Feine Lioba« sowie die Jungstuten »Feine Rubinia« und »Feine Violetta«.
Der Stall von Schmidt und Schröder liegt mitten in Bohlsbach. Ein Ort mit einer gewissen Tradition. »Hier hielt auch mein Großvater bis in die siebziger Jahre seine Arbeitspferde«, so Gerhard Schröder in einem Gespräch.
Der fünfjährige Landbeschäler (Deckhengst) steht im Besitz des baden-württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach. Das Richtergremium bezeichnete »Roter Milan« als klassischen Hengst mit ganz viel maskulinem Ausdruck und kraftvoller Bewegungsmanier.
Bei der Bundeskaltblutschau bekam er aufgrund seiner gezeigten Leistung den Titel Bundesprämienhengst zugesprochen. Für die Schwarzwälder Züchter aus Bohlsbach ein schöner Erfolg und Bestätigung des gemeinsamen Hobbys, das sie mit viel Leidenschaft und Herzblut betreiben.
Schon vor dem tollen Abschneiden von Roter Milan bei der Bundeskaltblutschau waren sich Tanya Schmidt und Gerhard Schröder einig, ihre hoffnungsvolle Zuchtstute Feine Lioba mit dem Landbeschäler in diesem Jahr anzupaaren. Wunsch ist, dass im Frühjahr 2018 ein gesundes Fohlen das Licht der Welt erblickt.
Für viele Züchter und Freunde der liebenswerten Kaltblutpferde ist die alle vier Jahre stattfindende Veranstaltung in Berlin ein Pflichttermin. Auch die beiden Züchter sind seit 1997 bei allen Schauen im Rahmen der Internationalen Grünen Woche live vor Ort gewesen. Der Hengst Markus, aus der Zucht von Josef Allgaier aus Hofstetten und ebenfalls im Besitz des Haupt- und Landgestütes Marbach, errang den Bundessieger-Titel der Schwarzwälder Hengste in Berlin, somit stellte die Zuchtregion Ortenau die Spitze der Vatertiere bei der Bundeskaltblutschau 2017.
»Roter Milan« ist Leistungshengst auf Lebenszeit
Das Gestüt Marbach erwarb den Hengst als Fohlen bei der Schau 2012 in Waldkirch-Kollnau. Im Herbst 2014 erhielt »Roter Milan« seine Zuchtzulassung bei der Kaltblut-Körung in St. Märgen. Im darauffolgenden Jahr stand er auf der Deckstation St. Märgen im Hochzuchtgebiet den Züchtern zur Verfügung. Im September 2015 absolvierte der Vererber seine Hengstleistungsprüfung in Marbach mit der Gesamtnote von 8,1 hervorragend und bekam den Titel Leistungshengst auf Lebenszeit verliehen. Bei der Fohlenschau 2016 überzeugte dann sein erster Fohlenjahrgang.
»Roter Milan« stellte mit sieben die meisten Goldfohlen bei den Kaltblutfohlenschauen in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr.