»Rückenwind« für den Tunnel
»Wir sehen keine Alternative dazu«: Beim Vor-Ort-Termin am Offenburger Bahngraben sprachen sich am Freitag die Grünen-Politiker Matthias Gastel und Thomas Marwein für den Offenburger Tunnel aus. Freude und Zuversicht löste beim Gespräch im Technischen Rathaus eine gute Nachricht aus Stuttgart aus.
In die Riege der vielen Politiker, die sich auf der Zauberflötbrücke ein Bild von der Betroffenheit Offenburgs durch den Bahnlärm gemacht haben, reihte sich Matthias Gastel ein. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete besuchte am Freitag gemeinsam mit dem Offenburger Landtagsabgeordneten Thomas Marwein die neuralgischen Stellen beim Ausbau der Rheintalbahn und machte neben Müllheim/Auggen und Kenzingen auch in Offenburg Station.
Bürgermeister Oliver Martini, Verkehrschef Andreas Demny sowie Mutter Martina, Manfred Wahl und Klaus Bäuerle von der BI Bahntrasse sensibilisierten die Politiker bei einem Informationsaustausch im Technischen Rathaus für die Offenburger Tunnelpläne. »Wir sehen keine Alternative dazu«, versprach Gastel Schützenhilfe. Der Offenburger Tunnel müsse vom Bundestag in den Verkehrswegeplan aufgenommen und Planungsmittel zur Verfügung gestellt werden, betonte der Grünen-Politiker.
Die brandaktuelle Nachricht vom Freitag, dass das Land sich mit bis zu 50 Prozent an den Mehrkosten des Ausbaus der Rheintalbahn beteiligen will mit Ausnahme des Offenburger Tunnels (wir berichteten), werteten alle Gesprächsteilnehmer als »starke Botschaft nach Berlin« (Marwein). Voraussichtlich im Herbst wird der Bundestag über Ausbau und Finanzierung der Rheintalbahn beraten. Von der Kostenbeteiligung des Landes verspricht sich BI-Chef Manfred Wahl kräftigen »Rückenwind« für die Offenburger Tunnelforderung. Dass alle vier Landtagsfraktionen die Kostenbeteiligung des Landes unterstützen würden, sei »eine überparteiliche Bestätigung von Baden 21«. Mit Blick auf die Entscheidung in Berlin sagte Wahl, dass die große Einigkeit von Land und Bürger die Forderungen vom Oberrhein nur stärken könne.
»Mega-Thema Lärm«
Auch Bürgermeister Oliver Martini wertete das Vorhaben des Landes als »starkes Signal« für den Offenburger Tunnel. Auch die Landtagsfraktionen würden damit die Antragstrasse der Bahn für nicht genehmigungsfähig halten. Die einzige Lösung sei folglich der Tunnel.
Lärm sei zum »Mega-Thema« geworden, sagte Gastel, der dies bei der Stippvisite auf der Zauberflötbrücke eindrucksvoll bestätigt bekam. Er forderte auch ein schnelleres Tempo bei der Umsetzung lärmreduzierender Maßnahmen. Lediglich 14 Prozent aller Güterwagen seien mit Flüsterbremsen ausgestattet. Wenn es im bisherigen Tempo weitergehe, dauere es noch 20 Jahre, bis alle Züge umgerüstet seien.