Rücklagen auf Rekordniveau
Historisches Zahlenwerk für Ortenberg: Mit der höchsten Zuführungsrate sowie dem höchsten Stand der Rücklagen in der Ortsgeschichte verabschiedete der Gemeinderat den Haushalts für das Jahr 2013. Die Rücklagen stellen eine gute Ausgangslage für die Investitionen der nächsten Jahre dar.
Ortenberg. Eine Schlussbilanz zum Haushalt des zurückliegenden Kalenderjahrs hat der Ortenberger Gemeinderat mit der Feststellung der Jahresrechnung 2013 in seiner Sitzung am Montag gezogen. Kämmerin Irene Schneider präsentierte ein Zahlenwerk mit mehreren positiven Kennzahlen. So schloss das vergangene Jahr für die Gemeinde nicht nur mit der höchsten Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt mit 1,035 Millionen Euro (geplant: 602 000 Euro), sondern auch mit dem höchsten Rücklagenbestand der jüngeren Geschichte.
So besaß Ortenberg zum Anfang dieses Jahres Rücklagen von 2,375 Millionen Euro. Nicht nur Minderausgaben bei den Investitionen sorgten für das Ergebnis, sondern auch mehr Einnahmen bei Steuern und Gebühren, als im Haushalt 2013 vor 15 Monaten eingestellt worden waren. Der Gesamtetat 2013 schloss mit einem Volumen von 7,548 Millionen Euro (645 000 Euro mehr als geplant). Der Verwaltungshaushalt hatte ein Volumen von 6,185 Euro. Mit 753 557 Euro wurden 83 557 Euro mehr Einnahmen bei der Gewerbesteuer verbucht als eingestellt. Auch durch die Einkommensteuer kamen 62 363 Euro mehr in die Kasse, sodass das Jahr mit einem Anteil von 1,587 Millionen Euro abgeschlossen wurde.
Bei den Personalkosten liegt Ortenberg im Vergleich zu den anderen Kommunen im Kreis mit 952 000 Euro hinter Neuried an der letzten Stelle. Beim Verwaltungs- und Betriebsaufwand wurden 154 000 Euro eingespart, die Kosten betrugen 939 725 Euro. 220 634 Euro mussten an Gewerbesteuerumlage wieder zurückgeführt werden, die Kreisumlage betrug 220 634 Euro.
Statt der geplanten Entnahme aus den Rücklagen (455 900 Euro) mussten die Rücklagen im vergangenen Jahr nicht angezapft werden. Auch die vorgesehene Darlehensaufnahme in Höhe von 500 000 Euro für Maßnahmen in der Wasserversorgung fiel mit dem tatsächlich in Anspruch genommenen Kreditbedarf in Höhe von 265 000 Euro niedriger aus,
Manches verschoben
1,13 Millionen Euro wollte die Gemeinde in Baumaßnahmen investieren, stattdessen wurden nur 393 000 Euro ausgegeben. So fallen die Kosten für die Straßensanierung »Obere Matt« (212 000 Euro) erst in diesem Jahr an. Auch der Ausbau der Straßenbeleuchtung des Fahrradwegs entlang der L99 (50 000 Euro) wurde verschoben. Mit 171 788 Euro stellte die Erweiterung des Regenwasserkanals im Bühlweg die größte Investitionssumme im vergangenen Jahr dar. Darüber hinaus wurden die Stützmauer und das Wachhäuschen beim Schloss mit 42 333 Euro saniert sowie der Südzugang und die Erweiterung des Parkplatzes beim Friedhof (28 800 Euro) angegangen. 2013 wurde auch der Einbau eines Behinderten-WCs in der Schlossberghalle (15 042 Euro) realisiert. Der Zuschussbedarf pro Kind im Kindergarten belief sich 2013 auf rund 3157 Euro.
Der Schuldenstand zum Ende des Jahres 2013 betrug somit 791 556 Euro. Dies führt zu einer Pro-Kopf-Verschuldung in Ortenberg von 231 Euro (Landesdurchschnitt: 612 Euro).
»Dies ist eine gute Ausgangslage für die geplanten Investitionen der nächsten Jahre«, bilanzierten Victor Witschel (Bürger für Ortenberg) sowie Matthias Buggle (CDU). Buggle wünschte sich, wie bereits bei der Verabschiedung des Entwurfs zum laufenden Haushalt 2014, von der Verwaltung, einen Blick auf den Personalstand in der Verwaltung sowie im örtlichen Bauhof zu werfen.
»Bei Bedarf sollte man auch eine zusätzliche Person einstellen«, sagte er.