Saison wird so gut wie 2013
Eine zufriedenstellende Zwischenbilanz verzeichnet Dirk Hesse, Pächter des Gifiz-Strandbades – obwohl der erwartete Besucher-Ansturm nach dem Wegfall des Stegermatt-Bads ausgeblieben ist.
»Wir sind sehr zufrieden«, lautet die Zwischenbilanz von Dirk Hesse. Rund 41 000 Badegäste zählte der Pächter des Gifiz-Strandbads bislang Anfang August. Letztendlich rechne er zu Saisonende mit einer ähnlich hohen Frequenz wie im Jahr 2013. Damals seien etwa 53 000 Besucher im Strandbad gewesen. Das vergangene Jahr war dagegen ein Totalausfall wegen der vielen Regentage, erinnert er sich.
Nein, es habe keinen Besucher-Run durch den Wegfall des Stegermatt-Bads gegeben. »Nur wenige, und davon kenne ich jeden persönlich, haben ins Naturbad Gifiz gewechselt«, sagte Hesse. Es gäbe eben Naturschwimmer und Chlorschwimmer. Zu letzteren zählt der Bademeister auch die französischen Gäste. Er weiß von Kollegen, dass die Franzosen hinauf in die Freibäder des Kinzigtals fahren.
Das Pächterehepaar Dirk und Christine Hesse hatte personell aufgestockt – auch im Hinblick auf verlängerte Schlechtwettertage, an denen, statt wie früher bis 13 Uhr, nun bis 17.30 Uhr geöffnet ist. Beschäftigt sind derzeit neun Festangestellte, davon fünf Bademeister, eine Vollzeitreinigungskraft, eine Teilzeitkraft, sowie das Pächterehepaar. Mit etwa 30 Aushilfskräften auf 450 Euro-Basis wird der Rundumbetrieb gemeistert. Sanitäranlagen werden täglich mehrfach gereinigt, an Tagen mit großem Ansturm sind umschichtig alle Mitarbeiter vor Ort.
Besucherrekorde gab es an den Gluthitzetagen oder bei Großveranstaltungen, berichtet Hesse. So gab’s beim Beachvolleyball-Turnier, dem Badewannenrennen oder während der Teenstreet-Veranstaltung am Messeplatz jeweils volles Haus. Im Tagesdurchschnitt kommen um die 1000 Besucher, je nach Wetterlage, rechnet Hesse.
Hinweisschild fehlt
Gut angenommen würde die Wohnmobil-Station innerhalb des Strandbads, wirbt er für den Mini-Campingplatz. Pro Jahr seien es circa 5000 Übernachtungen. Altes Problem: Ein deutliches Hinweisschild fehle immer noch.
Und noch eine kleine Sorge treibt den Pächter um. Nachdem die Technischen Betriebe Offenburg (TBO) den Spielplatz hübsch hergerichtet haben, wäre noch ein Sonnensegel notwendig. Das umstrittene Bar-Floß liegt fest vertäut am Strand, im Wasser dümpeln, wie immer die Tretboote und ganz neu, sogenannte Stand-up-Paddelbretter. Eine gute Wasserqualität, Palmen, Strohsonnenschirme und Gesundheitsliegen bringen Flair zum Entspannen, das typische Kiosk-Angebot ist vorhanden.
Der Natur überlassen?
Es gab bislang keine Badeunfälle, klopft er auf Holz. Hesse lebt sein Strandbad, das ist offensichtlich, mit Herz und Engagement. Obwohl es in dieser Saison schon genügend Zündstoff gab: den Aufschrei um die erhöhten Eintrittspreise, die Querelen um seine mehrfache Betreibung von Strandbädern in der Ortenau und das bereits erwähnte Bar-Floß, das nicht auslaufen darf. Doch der sonnengebräunte Bademeister setzt ein klares Statement: »Hier möchte ich gerne alt werden.«
Ob das wirklich klappt, ist allerdings ungewiss. Hesse erklärte selbst, er wisse von Bestrebungen, das Strandbad Gifiz wieder der Natur zu überlassen.