Schäfer Kunststofftechnik beantragt Sanierungsverfahren
Die Geschäftsführung des Ortenberger Unternehmens Schäfer Kunststofftechnik hat vor dem Amtsgericht Offenburg ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Wesentlicher Auslöser für den Antrag war das unerwartet schlechte Ergebnis der Schweizer Tochtergesellschaft. Kündigungen bei den 80 Mitarbeitern sind nicht geplant.
Ortenberg (red/pie). Neben dem Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens hat Schäfer Kunststofftechnik auch die vorläufige Eigenverwaltung beantragt, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies berechtigt die GmbH, die Geschäfte in Eigenregie unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters weiterzuführen. Das zuständige Amtsgericht Offenburg hat den Anträgen stattgegeben und Rechtsanwalt Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun in Achern als vorläufigen Sachverwalter beratend und begleitend zur Seite gestellt.
Damit habe das Unternehmen nunmehr die Gelegenheit, ein Sanierungsplan zur Restrukturierung vorzulegen.Durch die Anordnung der Eigenverwaltung bleibt die Schäfer Kunststofftechnik GmbH selbst handlungsfähig. Der Geschäftsführer Joachim Schäfer leitet weiter das Unternehmen. Dabei wird er von der Kanzlei Nickert beraten, die auch die Kommunikation gegenüber der Presse übernommen hat. Damit stehe auch das erforderliche sanierungs- und insolvenzrechtliche Know-how im Eigenverwaltungsverfahren zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung weiter.
Volksbank Hauptgläubiger
Die Volksbank Offenburg e.G. ist als finanzierende Hausbank Hauptgläubiger des Unternehmens. Laut Mitteilung unterstützt und begleitet sie das gerichtliche Restrukturierungsverfahren konstruktiv. Die Gläubiger werden aktiv über den Stand des Verfahrens und die geplanten Maßnahmen informiert.
Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird demnach in vollem Umfang fortgeführt. Die vorliegenden Kundenaufträge werden wie gewohnt zuverlässig, mängelfrei und pünktlich ausgeführt. Zur Steuerung der für die Betriebsfortführung erforderlichen Liquidität unterhält die SchäferKunststofftechnik GmbH eine Liquiditätsplanung und -steuerung unter Aufsicht des bestellten, vorläufigen Sachwalters.
Aktuell sind bei der Schäfer Kunststofftechnik GmbH etwa 80 Mitarbeiter beschäftigt. Die Lohn- und Gehaltszahlungen der Arbeitnehmer sind bis zur Insolvenzeröffnung über das Insolvenzgeld in voller Höhe sichergestellt. Allein das Weihnachtsgeld wird als Jahressonderzahlung vom Insolvenzgeld nur anteilig umfasst. Das Insolvenzgeld wird im laufenden Verfahren vorfinanziert, sodass die Lohn- und Gehaltszahlungen zu den vereinbarten Terminen erfolgen.
Auch die Mitarbeiter seien umfassend über den aktuellen Stand informiert worden. Kündigungen sind nicht geplant. Die Schäfer Kunststofftechnik GmbH gilt als ein sehr innovatives Unternehmen, heißt es weiter. Gerade diese Innovationskraft werde die Stütze der gerichtlichen Reorganisation sein.
Ziel des Verfahrens ist die Restrukturierung und Sanierung der Schäfer Kunststofftechnik GmbH und deren zukunftsfähige Ausrichtung. Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass das Verfahren, zumindest in den wesentlichen Punkten, im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden kann.