»Schau-Fenster« am Bahnhof Zell sollen bleiben
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Historischen Vereins Zell soll weiterhin die historische Nutzung des Bahnhofgebäudes sein. Einstimmig wurde das Konzept für die weitergehende Ausstattung zweier historischer Schaufenster zur Bahngeschichte begrüßt. Der Verein hofft dabei auf die Zustimmung des Stadtrats.
Am Dienstag trafen sich 17 Mitglieder des Historischen Vereins Zell in den »Klosterbräustuben« zur Mitgliederversammlung. Zunächst blickte der Vorsitzende Bertram Sandfuchs zurück auf die Aktivitäten im Jahre 2016. Er freute sich, dass die Historischen Schaufenster zur Bahngeschichte nach wie vor von vielen Besuchern betrachtet werden.
Der Verein zeigt dort seit 2015 aus Anlass des 110-jährigen Bestehens der Harmersbachtalbahn mit historischen Exponaten hinter Fensterglas, wie es im Bahnhof einst aussah.
Diese Erfolgsgeschichte soll auch 2017 fortgesetzt werden. Der Verein will den Gemeinderat bitten, ihm auch künftig die zwei Schaufenster auf der Bahnsteigseite für die Präsentation der Bahngeschichte zu überlassen.
Die beiden ebenfalls benutzten Schaufenster zur Straße hin könnten andersweitig von jemand genutzt werden. Die Historiker würden es auch begrüßen, wenn die Narrenzunft wie geplant die in der Güterhalle abgestellten Kutschen für die Bahnhofsbesucher einsehbar machen.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein Referat des Vorsitzenden über den neuen »Denkmalpflegerischen Werteplan«. Er wurde von einer Kommission des Landesdenkmalamtes im vergangenen Jahr erstellt und mit einem Arbeitsheft öffentlich gemacht. Im Land Baden-Württemberg sind es lediglich 115 Städte, denen ein Historischer Stadtkern bestätigt wird. Dazu zählt die Stadt Zell am Harmersbach.
Historische Gärten
Der Werteplan erfasst nicht nur Gebäude, sondern auch historische Freiflächen, wie beispielsweise Gärten auf dem ehemaligen Stadtgraben. Grundsätzlich stellt der Plan in Zell eine hohe Zahl an historisch bemerkenswerten Gebäuden und Anlagen fest. Er räumt allerdings ein, dass nicht alle den Rang eines Kulturgutes beanspruchen können, sondern zu den weiter zu untersuchenden »Prüffällen« zählen. Insgesamt ist von 80 historisch bemerkenswerten Objekten die Rede, von denen Sandfuchs der Versammlung einige vorstellte.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Einbeziehung von Betongebäuden, die für die Architekturgeschichte typisch sind. In der Aussprache über den Werteplan unterstrich Bürgermeister Günter Pfundstein die Bedeutung der Feuergässchen. Seiner Ansicht würde ihre öffentliche Begehbarkeit den historischen Reiz der Stadt für Einheimische und Besucher erhöhen. Als Vorbild dafür nannte Heinz Scherzinger die Stadt Schiltach.
Für die Erläuterungen zu Straßen- und Gewann-Namen hat der Verein eine Kommission gebildet. Sie wird sich im März ein weiteres Mal treffen. Sobald ein Ergebnis vorliegt, werde man es dem Stadtrat vorlegen. In der Aussprache wollte Hans-Martin Moll wissen, wie sich der Verein zum jüngsten Beschluss des Stadtrats stelle, die Hindenburgstraße kritisch zu kommentieren. Sandfuchs erklärte, dass die Kommission grundsätzlich noch keine spruchreifen Untertitel erarbeitet habe.
Bernhard Kähms legte der Versammlung den Kassenbericht vor. Die Haupteinnahmequelle bilden die Mitgliedsbeiträge. Die wichtigste Ausgabe macht die Bezahlung der Jahresbände »Die Ortenau« aus.
Historischer Verein Zell a. H.
◼ Gründungsjahr: 1910
◼ Mitglieder: 98
◼ Vorsitzender: Bertram Sandfuchs
◼ Kontakt:
Telefon 07835/3448
◼ Internet: www.historischer-verein-zell.de