Schlagabtausch um Tiergehege Wolfsgrube
Knatsch um die Zukunft des Tiergeheges Wolfsgrube: Bürgerliste Zell-Weierbach und Grüne fordern, dass die TBO das Tiergehege rasch übernehmen, und haben hierfür eine Unterschriftenaktion gestartet. Ortsvorsteher Willi Wunsch sieht dieses Engagement dem Wahlkampf geschuldet.
Für das Ziel »Tiere in die Wolfsgrube« haben die Bürgerliste Zell-Weierbach und die Offenburger Grünen bislang rund 600 Unterschriften gesammelt, informierte Heribert Schramm von der Bürgerliste gestern in einer Pressemitteilung. Die Aktion stoße seiner Meinung nach auf großes Interesse, da die derzeit leer stehende Wolfsgrube zu den beliebtesten Ausflugszielen der Stadt gehöre, mit der viele Familien sehr schöne Erinnerungen verbinden würden. Bürgerliste und Grüne wollten deshalb, dass die TBO das Tiergehege kurzfristig in städtische Regie übernehmen, so Schramm weiter. Er und eine Mitstreiter sähen ihr Anliegen im Einvernehmen mit den Bemühungen der Zeller Ortsverwaltung, auch privates Engagement in die Betreuung der Anlage einzubinden. »Allerdings«, so Schramm, »sollten die TBO das dauerhafte Rückgrat dieser Betreuung sein«.
Von Einvernehmen mit der Ortsverwaltung scheint aus Sicht von Willi Wunsch indes nicht die Rede zu sein: Zumindest geißelte der Ortsvorsteher die Unterschriftenaktion gestern postwendend als »durchsichtiges Wahlkampfmanöver«. Es sei leicht, Tiere zu fordern, aber sich nicht persönlich einzubringen, kritisiert Wunsch.
Es sei richtig gewesen, im Doppelhaushalt der Stadt auf Vorschlag des Ortschaftsrates Zell-Weierbach einen Finanzbetrag einzustellen, um ein Konzept zu erarbeiten, das nachhaltig zukunftssicher und unter Einbindung von ehrenamtlichen Helfern Erfolg habe. Einstimmig habe der Gemeinderat im Frühjahr dieser Lösung zugestimmt.
Dem Schützenverein sei die Aufgabe des Tiergeheges nicht leicht gefallen. Gerne hätte er seine Arbeit am Tiergehege fortgesetzt, wenn er mehr ehrenamtliche Unterstützung von den Forderern erhalten hätte. Durch die nicht mit dem Schützenverein abgesprochene Unterschriftenaktion werde das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement mit Füßen getreten, findet Wunsch.
Der Ortsvorsteher verweist auf den bestehenden Pachtvertrag, nachdem dem Verein sowohl die Gehege als auch die Gebäude unterstehen. Hier durch eine politische Gruppierung in die Rechtsgeschäfte einzugreifen, sei »unverschämt und unzulässig«.
Der Schützenverein habe sich dieser Aufgabe angenommen und sei in Verhandlungen eingetreten, so Wunsch weiter. Er appelliert: »Lassen wir den Verein zum Wohle aller in Ruhe eine allseits zufriedenstellende Lösung finden und halten das Thema aus dem Wahlkampf raus!« Qualität und Zukunftssicherung seien wichtiger als eine schnelle scheinbare Lösung.
Die Bürgerliste setzt ihre Unterschriftensammlung an den Infoständen und im Internet unter www.openpetition.de/petition/online/wir-moechten-wieder-tiere-in-den-geh... fort.