Seit 20 Jahren gibt es den Besuchs- und Kontaktdienst
Helfen, zuhören, organisieren, füreinander da sein – das machen seit 20 Jahren die Frauen, die sich beim Besuchs- und Kontaktdienst in Elgersweier ehrenamtlich engagieren. »Es ist ein Dienst am Nächsten«, sagt eine von ihnen.
Helfen und sich Zeit nehmen für andere: Der Besuchs- und Kontaktdienst in Elgersweier kann auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Im September 1996 wurde er von der katholischen Frauengemeinschaft der Pfarrgemeinde St. Markus gegründet. Karin Mellert hat damals als Mitglied des Pfarrgemeinderats die Leitung übernommen.
Heute sind zehn Frauen aktiv. Allerdings gab es eine Gruppe Frauen, die sich schon Mitte der 70er-Jahre zusammenfand und sich um ihre Mitmenschen kümmerte. Anfangs nannte sich die Gruppe »Hilfs- und Besuchsdienst«. Cäcilia Walter war damals schon bei der Gründung mit dabei, Gisela Knobloch kam kurz darauf dazu. Beide machen noch heute mit.
Von Anfang an stand der Besuch von älteren und kranken Menschen im Mittelpunkt sowie die Hilfe in Notsituationen. Karin Mellert ist die Ansprechpartnerin. Sie geht zu den Hilfesuchenden, schaut, was zu tun ist. Braucht sie Unterstützung, wendet sie sich an die übrigen Frauen der Gruppe. Wichtig ist, dass sie die Aufgaben nur vorübergehend übernehmen. Manchmal suchen sie eine Putzfrau, oft springen Verwandte oder Nachbarn ein. Die Frauen übernahmen Patenschaften für Hilfsbedürftige und kümmern sich dann um sie, während sie nach einer dauerhaften Unterstützung suchen.
Spazierengehen
Sie gehen für die Leute einkaufen oder nehmen sich einfach Zeit für sie. Die Ehrenamtlichen gehen spazieren, begleiten Menschen zur Kirche oder auf den Friedhof. Renate Klotzbach erzählt, wie sie einer älteren Frau den neuen Weg hinter dem Sportgelände gezeigt hat. »Wir gingen spazieren, haben uns bei jeder Bank ausgeruht und zum Schluss ein Gläschen Sekt zusammen getrunken. Ich habe ihr damit eine große Freude gemacht.« Sie hält an, wenn jemand im Hof allein sitzt und unterhält sich. »Das ist etwas, was mich bewegt.«
Auf Menschen zugehen
Es ist jeder Frau selbst überlassen, wie viel Zeit sie sich nimmt für Besuche. Gisela Knobloch: »Das kann schon einen ganzen Nachmittag beanspruchen.« »Wir schauen aufs Umfeld, gehen auf die Menschen zu«, sagt Karin Mellert. Renate Klotzbach überbringt den Senioren die Geburtstagsbriefe der Pfarrgemeinde und einen Blumenstrauß.
Erika Dettle organisiert die Adventsfeier im Pflegeheim Vita Tertia. Es gibt dann Begleitmusik, Frauen des Kirchenchors singen. »Wir gestalten einen ganzen Nachmittag«, erklärt Karin Mellert. Im Pflegeheim gibt es zusätzlich eine Maiandacht und eine Messfeier mit Pater Pedro.
Im Advent besuchen sie die älteren und pflegebedürftigen Elgersweierer zu Hause oder in Pflegeheimen, ein kleines Geschenk und die Grüße der Seelsorger mit im Gepäck. Karin Mellert verteilt monatlich für die Pfarrgemeinde die Broschüre »Gute Besserung«. Karin Mellert: »Hier ist etwas drin für Seele, Geist und Körper, auch etwas zum Lachen.«
Zweimal im Jahr treffen sich die Frauen zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch, regeln Organisatorisches. »Es ist ein Dienst am Nächsten«, erklärt Karin Mellert ihre Motivation. Gisela Knobloch ist nachdenklich, fragt sich: »Wie würde ich mich in dieser Situation fühlen?« Sie will Elgersweier so erhalten, wie sie es kennengelernt hat und findet: »In der heutigen Zeit sind die Menschen so kalt geworden, keiner kümmert sich mehr um den anderen.« Und nach den Besuchen geht sie oft wieder zufriedener nach Hause.