Gengenbach

Selbsthilfe gegen Vereinsamung

Marc Faltin
Lesezeit 4 Minuten
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10. Juli 2014

Das Leitungs- und Betreuungsteam des Seniorenkreises St. Marien Gengenbach: Harald Wichert (oben von links), Ilse Werner, Gertraud Rohrbach und Else Langer sowie Pfarrer i. R. Gerhard Arnold (unten von links), Lina Weiß, Anneliese Stroh und Norbert Langer, Vorsitzender des Leitungsteams. ©Marc Faltin

Vernetzt im Altenwerk der Erzdiözese Freiburg und im Altenwerk des Dekanats Offenburg-Kinzigtal, besteht der Seniorenkreis Gengenbach,  eine Gruppierung der Katholischen Kirchengemeinde, inzwischen seit 50 Jahren. »Der Seniorenkreis ist ein offenes Angebot für ältere Menschen«, so Norbert Langer, der Vorsitzende des Leitungsteams.

Gengenbach. »Der Seniorenkreis ist kein Verein und hat keine Mitglieder«, erklärt Norbert Langer, der Vorsitzende eines Teams, das die Geschicke dieser Gruppierung der Katholischen Kirchengemeinde leitet. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens, das am Sonntag öffentlich gefeiert wird, zitiert Langer einen Eintrag aus einem Tagebuch von 1964: »Sonntag, 6. Dezember. Nikolausfeier um 15 Uhr in der Turnhalle der Geschwister- Scholl-Schule. Pfarrer Helmut Eberwein lädt die über 65-Jährigen zu einem Alten-Nachmittag ein. Rund 200 Senioren folgen dieser Einladung. Das war der Beginn des Altentreffens in Gengenbach.«
Damals gab es das Gemeindehaus St. Marien noch nicht. Zu größeren Veranstaltungen traf man sich in der Turnhalle oder eng platziert in der einstigen Bahnhofswirtschaft in Gengenbach, Marie Kiefer lud bis 1974 zu sechs bis zehn Veranstaltungen pro Jahr ein. Mit dem Bau des Gemeindehauses St. Marien 1975 wurde das Problem der Raumnot beseitigt. Die Senioren kamen nun regelmäßig wöchentlich zusammen, entweder zu einem Nachmittag im Gemeindehaus oder zu einer Ausflugsfahrt. Richard Schrempp übernahm 1975 die Leitung, ihm folgten 1984 Theresia Fenderl und Margot Limmer im Jahre 1991, als aus dem Namen Altenwerk dann Seniorenkreis wurde und Pfarrer Udo Hildenbrand die ersten 15-tägigen Senioren-Ferien mit Ziel in Haldensee/Tirol startete.
Im Jahre 2000 wurde die Führung des Seniorenkreises einem ehrenamtlich tätigen Team übertragen – mit Langer an der Spitze. »Unsere Aufgabe besteht in der Fortführung des 35 Jahre alten Gengenbacher Altenwerks mit dem Ziel, ältere Menschen in ihrer kirchlichen Heimat miteinander in Verbindung zu bringen und zu halten und so vor Vereinsamung zu bewahren«, sagte Langer damals. Dem Leitungsteam gehören Pfarrer i. R. Gerhard Arnold (geistliche Leitung), Else Langer, Anneliese Stroh und Harald Wichert an. Das Betreuungsteam, das sich auch um die Bewirtung bei den Veranstaltungen kümmert, wird von Lina Weiß, Gertraud Rohrbach und Inge Werner gebildet.
Umfangreiches Angebot
Im Saal des Gemeindehauses werden wöchentlich oder 14-tägig vor allem Gespräche und Kontakte bei Kaffee und Kuchen, Vorträge über weltliche und religiöse Themen mit verschiedenen Referenten, Gottesdienste (Eucharistiefeiern, Andachten, Krankensalbungsgottesdienste), Sing- oder Filmnachmittage sowie Senioren-Sitztanz geboten. Die Seniorenfasend sei, so Langer, sehr beliebt, ebenso die beiden Nachmittage, die von der Sparkasse und der Volksbank Gengenbach gestaltet werden, ebenso die Senioren-Ökumene, zwei Nachmittage im Jahr mit den evangelischen Senioren aus Gengenbach. Dazu gesellen sich Halbtages- oder Ganztagesfahrten mit Besuch von Wallfahrtsorten, Städten, Museen, Kirchen, Klöstern, Schlössern und Betrieben, das jährliche Treffen mit den Senioren der Partnerstadt Obernai (Club 3me Age), abwechselnd im Badischen und im Elsass. Zudem organisiert der Seniorenkreis alljährlich acht- bis 15-tägige Seniorenferien.
Die Kosten für Verköstigung und Busfahrten werden von den Senioren bezahlt, Kosten für Referenten und anfallende Sachkosten zur Organisation der Senioren-Veranstaltungen aus der Kasse des Seniorenkreises. »Dafür erhält der Seniorenkreis nach Antrag im Pfarrbüro aus dem Haushalt der Pfarrgemeinde Gengenbach einen Zuschuss«, erklärt Langer und nennt zwei zentrale Sätze aus den Leitlinien des Altenwerks: »Das Alter ist eine eigene Lebensphase mit eigenen Möglichkeiten und Herausforderungen sowie das Altenwerk eine Selbsthilfebewegung.« Oder wie habe Cicero einst geschrieben: »Vor nichts muss sich das Alter mehr hüten als sich der Lässigkeit und Untätigkeit zu ergeben.«
Entsprechend würde dieser berühmte römische Philosoph mit Beifall quittieren, dass der Seniorenkreis St. Marien seit 2000 insgesamt 506 Veranstaltungen auf die Beine stellte, pro Jahr also 34, mit 29 614 Senioren, im Schnitt 58 Teilnehmern.

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Der katholische Seniorenkreis St. Marien feiert sein 50-jähriges Bestehen am Sonntag, 13. Juli, öffentlich. Um 10.30 Uhr beginnt eine Eucharistiefeier in der Stadtkirche St. Marien, danach folgt ein Jubiläumsfest im Gemeindehaus mit Musik, Ansprachen und Mittagessen.

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