Siegfried Huber will überraschend nicht mehr kandidieren
Wenn voraussichtlich im Oktober der neue Bürgermeister gewählt wird, dann fehlt der Name Siegfried Huber auf dem Stimmzettel. Seinen Entschluss, sich nicht mehr für eine dritte Amtszeit zu bewerben, teilte er am Montagabend im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung mit.
Als einen der Gründe für den Verzicht nannte Huber auch den politischen Stil, der nach der letzten Kommunalwahl mit der neuen Fraktion Einzug gehalten habe, der seiner Meinung nach "für eine konstruktive Weiterentwicklung unseres Ortes nicht förderlich ist". Siegfried Huber, 56 Jahre alt, sieht jetzt die Möglichkeit, beruflich noch einmal etwas Neues zu beginnen.
Bürgermeister seit 2001
Huber ist gebürtiger Oberharmersbacher. Er ist verheiratet mit Agnes Huber, das Paar hat zwei Töchter. Als sich Bürgermeister Otmar Ritter nach 32 Jahren Amtszeit 2001 nicht wieder zur Wahl stellte, bewarb sich Siegfried Huber als damaliger Hauptamtsleiter der Gemeinde um den Bürgermeisterposten in Oberharmersbach. Huber gehört der CDU an. Der erste Wahlgang am 14. Oktober brachte noch kein Ergebnis: Fünf Kandidaten traten an und keiner holte die absolute Mehrheit. Am 29. Oktober 2001 setzte sich Siegfried Huber dann mit 52,14 Prozent gegen seinen schärfsten Konkurrenten Karl Hoferer aus Biberach durch und wurde Oberharmersbachs neuer Bürgermeister. Der Tag des Wahlsiegs war übrigens auch sein 40. Geburtstag.
Die Wiederwahl Siegfried Hubers am 25. Oktober 2009 war dann reine Formsache. Huber war der einzige Kandidat und holte 98,61 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei guten 54,9 Prozent, obwohl es nur einen Kandidaten gab.
Unstimmigkeiten mit der "Bürgerliste"
In die zwei Amtszeiten Hubers fielen unter anderem der Bau der Nahwärmeversorgung und die Vorbereitungen zur Sanierung der Ortsmitte sowie der geplante Umzug der Feuerwehr an einen neuen Standort. Huber machte sich auch für die Dampflokfahrten im Harmersbachtal mit der gemeindeeigenen Lok 21 stark. Oberharmersbach musste sich allerdings auch wegen sinkender Schülerzahlen von der Werkrealschule verabschieden, die zur reinen Grundschule abgestuft wird.
Die letzte Kommunalwahl brachte die Bürgerliste neu in den Gemeinderat, die sich größere Transparenz in der Kommunalpolitik auf ihre Fahnen geschrieben hatte und Inhalte von Gemeinderatssitzungen auch im Internet veröffentlichte und bewertete. Dagegen ging die Verwaltung vor, am Ende bemühten Bürgermeister und Bürgerliste sogar Rechtsanwälte.
Wahltermin steht noch nicht fest
Der Wahltermin für die Bürgermeisterwahl in Oberharmersbach steht bis dato noch nicht fest. Da die Amtszeit Hubers bis zum Jahresende dauert, dürfte wie in den Vorjahren auch 2017 ein Wahltermin im Oktober wahrscheinlich sein.