Sogar die Dirigentin hat gesungen
Viel Beifall für »Lieder kennen keine Grenze«: Der Gesangverein Liederkranz Fessenbach hat beim Jahreskonzert mit Liedern aus dem Osten und Westen Deutschlands überrascht.
Der deutschen Geschichte, den Liedern aus Ost und West, aber auch der Freiheit wurde mit dem diesjährigen Motto »Lieder kennen keine Grenze« beim Jahreskonzert des Gesangvereins Liederkranz in der blumengeschmückten Reblandhalle gehuldigt. Auch wenn der Osten und Westen in Deutschland in mehr als 25 Jahren zusammengewachsen sind, so haben doch die Bilder, die in einer Präsentation gezeigt wurden, mit den Stationen des Mauerfalls und der Wiedervereinigung nachdenklich gestimmt.
Hervorragende und beliebte Künstler aus Ost und West haben ihre Gedanken und Emotionen zur Freiheit in wunderschöne Kompositionen gefasst, die beim Konzert ausdrucksstark und gefühlvoll dargeboten wurden. Der gemischte Chor hat zusammen mit Dirigentin Nelli Weinberger ein gelungenes Konzert mit bekannten Stücken, die man einfach gern selbst mitgesungen hätte, präsentiert.
Auf die Eröffnung mit dem Lied »Lass die Sonne in Dein Herz« von der Gruppe Wind, das 1985 den zweiten Platz beim Eurovision Song Contest errang, folgte der Klassiker »Jugendliebe« von Ute Freudenberg aus der Rock- und Popgeschichte der DDR. Bei ihrem 25. Bühnenjubiläum feierte sie in Erfurt ein Galakonzert, wo auch die Band Karat auftrat mit ihrem bekanntesten Lied »Über sieben Brücken musst du gehen«, das bis heute als Hymne der Wiedervereinigung gilt.
Küsschen zur Belohnung
Nicht nur der scheidende Bundespräsident Joachim Gauck wünschte sich beim Zapfenstreich dieses Lied, das Fessenbacher Publikum summte begeistert mit. Peter Basler, der choreigene Solist und Bassist, brachte eindrucksvoll das Stück »Geboren um zu leben« von Unheilig zu Gehör. Er bekam zur Belohnung ein Küsschen von der Dirigentin, die als Dank an die Sängerinnen und Sänger anlässlich ihres zehnten Dirigentenjubiläums ihre wundervolle Stimme bei Udo Jürgens’ »Ich glaube« zur Entfaltung brachte – klar, dass es da einen Extraapplaus vonseiten des Publikums gab.
Und mit Liedern von Udo Jürgens ging es auch weiter, wobei die Männer des Chors den Solopart bei »Mit 66 Jahren« übernahmen und alle dann gemeinsam das Lied »Heute beginnt der Rest meines Lebens« vortrugen. Bevor der Frauenchor mit über 30 Sängerinnen im Alter von 40 bis 88 Jahren mit Liedern von Helene Fischer (»Wär’ heut mein letzter Tag), Nena (»Irgendwie, irgendwo, irgendwann«) und dem Fußball-WM-Hit 2014 »Auf uns« die Bühne steppten, intonierten die vier Saxofonisten von SAX 4 4 ein Medley der Comedian Harmonists.
An Liedern der 20er-Jahre wie »Mein kleiner grüner Kaktus« oder »Veronika der Lenz ist da« erfreute sich das Publikum. Im zweiten Teil des SAX-Quartetts mit Tobias Burger, Matthias Nosko, Klaus Eckert und Armin Hug wurden Stücke von Max Mutzke, Xavier Naidoo, aber auch die Capri-Fischer oder »Bei mir bist Du schön« präsentiert.
Gänsehautfeeling kam bei »Freiheit« von Marius Müller-Westernhagen auf, im Saal wurden Feuerzeuge und andere Lichtquellen entzündet. Den Schlussakkord setzte Peter Maffays Lied »Ich wollte nie erwachsen werden« unter ein mit viel Begeisterung und ganz viel Spaß am Gesang getragenes Konzert. Die Musiker wurden mit viel Beifall verabschiedet.
Mitwirkende
Hinter den Kulissen wirken Matthias Burg (Klavier), Nicole Falk (Schlagzeug), Gerd Bieser (Technik) sowie die Moderatorinnen Claudia Heiland und Regina Hemmerich mit.
Mitmachen
Vielleicht fasst sich ja auch die/der eine oder andere ein Herz und kommt zum Gesangverein donnerstags in die Probe. Neue werden dankbar aufgenommen.