Spannende Wettkämpfe und Gaudi pur bei den Highland Games
Wenn im idyllischen Prinzbachtal 80 starke Männer im Kilt ihre Kräfte in Disziplinen wie Baustammwerfen oder Sackschlagen gemessen haben und über dem Spiele-Parcours der wehmütige Abschiedsklang einer Bagpipe schwebt, dann haben Zuschauer das Gefühl, die letzten vier Stunden tatsächlich im schottischen Hochland verbracht zu haben.
Rund zweieinhalbtausend Gäste erlebten am Samstag bei strahlendem Sonnenschein die 13. Auflage der Highland-Games. Schon der Einmarsch der Recken bot ein farbenkräftiges Bild: Mit den »Prinzbach Highlanders« an der Spitze zogen die 16 Clans mit ihren Standarten unter urschottischen Dudelsackklängen ins »Stadion« Dorfwiese ein und Ortsvorsteher Klaus Beck nahm die offizielle Eröffnung mit den olympischen Worten »Mögen die Spiele beginnen« vor.
Diese derzeit naheliegende Parallele zum olympischen Geist griff auch Bürgermeisterin Daniela Paletta mit ihrem Wunsch auf, dass die beste Mannschaft gewinnen möge. Sie wünschte allen einen unterhaltsamen und vor allem spaßigen Nachmittag und dankte dem Musikverein Prinzbach-Schönberg und den »Prinzbach Highlanders« für ihren großen Einsatz: »Ohne die beiden Vereine hätten wir heute nichts zu lachen!«
Pipe-Major Stefan Himmelsbach, der gewohnt souverän die Spiele moderierte, erklärte, dass in diesem Jahr ein neuer Wanderpokal auf das siegreiche Team wartete, da die »Dschungel Highlanders« die Trophäe nach ihrem dritten Sieg im vergangenen Jahr mit nach Hause genommen hatten.
Gleich beim ersten Spiel wartete eine große Herausforderung: Der beliebte »Whisky Trail« war durch ein spektakuläres Element ergänzt worden: Es gab fürs Publikum nämlich auch pro Team einen »fliegenden Highlander« zu bestaunen, der bäuchlings auf einem schwingendem Schaukelbrett liegend aus mehreren Metern Höhe das zuvor aus dem »Highland-Pool« gefischte und über die übermannshohe »Schotten-Wand« beförderte Nass in einen gläsernen Behälter umfüllen musste.
Natürlich können sich erfahrene Recken auf einige Spiele besser vorbereiten als auf solche Überraschungen, die erst am Freitag beim freien Training ausprobiert werden konnten. Mit »Tossing the caber« folgte jene Einzeldisziplin, die als urschottischter aller Wettbewerbe bei den Prinzbacher Games von vornherein gesetzt ist: Das beim Baumstammwerfen eingesetzte Exemplar misst seit vergangenem Jahr genau fünf Meter, nachdem 2014 neun Teams die Aufgabe mit einem 4,80-Meter-Stamm perfekt gemeistert hatten.
Das »Wheel-Tuc-o-War« , ein Tauziehen der besonderen Art, dürfte treuen Besuchern der Highland Games bestens bekannt sein. Nach der Pause mit einer Vorführung der »Lechfeld Highlander« ging es mit dem Sackschlagen weiter – die Paarungen waren wie in allen Spielen zuvor von Bürgermeisterin Daniela Paletta ausgelost wurden.
Beim anschließenden »Farmer Walk« ließen die Highlanders eine Einzeldisziplin wieder aufleben, die in den Jahren 2005 und 2006 bereits durchgeführt worden war. Zwei mit Schäfchen irreführend niedlich verzierte Gewichte mussten über einen Rundkurs von 80 Metern getragen werden: Insgesamt waren es zweimal 42, also 84 Kilo, die zu schleppen waren. Riesige Unterschiede gab es bei diesem Wettbewerb: Ein Starter ließ die Klötze schon nach viereinhalb Metern fallen, während der Sieger aus dem »Schutterclan« im Laufschritt sensationelle 101,30 Meter zurücklegte.
Letztlich musste der Gruppenwettbewerb »Bole Slalom« die Entscheidung bringen: Dieses Jahr gab es eine richtige Rennstrecke mit Kurven, um die der Baumstamm manövriert werden musste.
Ganz offensichtlich hatten die Neulinge aus dem Bergdorf Schweighausen ihre Kräfte gut eingeteilt, denn sie gewannen in glänzenden 56,9 Sekunden. In der Endabrechnung aber hatten dank der konstanten Leistung die »Dschungel Highlander« ihre Nasen um einem einzigen Punkt vor den »Firelandern« und durften ihr geliebtes »Magisches Schwert« wieder mit nach Hause nehmen. Dritte wurden die Recken vom »Schutterclan« und Vierter die Lokalmatadoren vom »Haasen-Clan«.