Sparkasse tritt aus City Partnern aus
Die City Partner verlieren ein weiteres prominentes Mitglied: Nach den Technischen Betrieben und dem kommunalen Weingut Schloss Ortenberg hat auch die Sparkasse ihre Mitgliedschaft gekündigt. Grund ist die Klage aus den Reihen der City Partner gegen das Einkaufsquartier.
Sparkassensprecher Uwe Dohle hat gestern auf OT-Anfrage bestätigt, dass das Kreditinstitut zum 31. Dezember 2017 den City Partnern den Rücken kehren wird. Die Kündigung habe man bereits vor einigen Wochen ausgesprochen. Aufgrund der einjährigen Kündigungsfrist greife diese aber erst zum Ende dieses Jahres.
Hintergrund für die Kündigung sei die von den City Partnern unterstützte Klage gegen das 65 Millionen Euro teure Einkaufszentrum, »was mehr oder weniger auch uns trifft als Sparkasse«, sagte Dohle gegenüber dem Offenburger Tageblatt. Als Mitglied der Einkaufsgemeinschaft sei es eine ungute Situation, wenn diese gleichzeitig gegen einen klage, sagte Dohle weiter. Wenn die Sparkasse weiter Mitglied der City Partner bliebe, würde diese mit ihren Beiträgen die Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim mitfinanzieren. Außerdem könne die Sparkasse aufgrund der Gegebenheiten zur Prozessbeteiligten werden, so Dohle weiter.
Versöhnung möglich
Deshalb habe man sich dazu entschieden, die Mitgliedschaft ruhen zu lassen. Da dies in den Statuten der City Partner aber nicht möglich sei, habe man die Kündigung ausgesprochen. »Ein Wiederaufleben der Mitgliedschaft nach Abschluss der Angelegenheit behalten wir uns vor«, betonte Dohle.
Die Sparkasse hat als ersten Mosaikstein des künftigen Einkaufsquartiers im November ihr 15,5 Millionen Euro teures neues Kundenzentrum in der nördlichen Hauptstraße eingeweiht, dessen Nutzung eng mit dem »Rée-Carré« verzahnt ist. Außerdem hat die Sparkasse 2013 mit der Stadt Offenburg und Investor OFB einen städtebaulichen Vertrag geschlossen, wonach das alte Sparkassengebäude in der Gustav-Rée-Anlage an die OFB übergeht. Bis vor wenigen Wochen sei dieses Gebäude noch von der Sparkasse belegt gewesen. Inzwischen sei das neue Kundenzentrum bezogen und die alte Filiale geräumt worden.
Derzeit würden verschiedene bewegliche Teile ausgebaut. So werde zum Beispiel die Lüftungsanlage in einer anderen Geschäftsstelle der Sparkasse Verwendung finden. Das Mobiliar und andere bewegliche Teile seien überwiegend an karitative Einrichtungen oder Sportvereine ausgehändigt worden. In den nächsten Tagen werde die Sparkasse mit der OFB einen Übergabetermin für das Gebäude vereinbaren. Die von den TBO betriebene Sparkassentiefgarage soll zum 31. Januar an die OFB übergeben werden (wir berichteten).
Bereits Ende November war bekannt geworden, dass auch die städtischen Einrichtungen TBO und kommmunales Weingut Schloss Ortenberg aus den City Partnern ausgetreten sind. OB Edith Schreiner hatte dies gegenüber unserer Zeitung ebenfalls mit der Klage der City Partner gegen das Einkaufsquartier begründet.
»Kein Kommentar«
City-Partner-Sprecherin Anita Basler betonte gestern, dass auch für die städtischen Betriebe eine einjährige Kündigungsfrist gelte, die Kündigung greife damit erst zum 31. Dezember 2017. Zu den Austritten selbst wollten die City Partner (derzeit 75 Mitglieder) »keinen Kommentar abgeben«, wie Anita Basler gestern bekräftigte.