Stürmischer Beifall in Ohlsbach
Der Ortenaukreis verfügt über eine Dichte an hervorragenden Blasorchestern. In diese Liga ist auch die Musik- und Trachtenkapelle des Musikvereins Ohlsbach einzuordnen. Den Beweis lieferte am Samstagabend das umjubelte Muttertagskonzert.
Unter ihrem Dirigenten Andreas Stiglmeier gaben die 56 Musikerinnen und Musiker der Musik- und Trachtenkapelle Ohlsbach am Samstagabend in der Brumatthalle ein Konzert, das den Ansprüchen an eine moderne Blasmusik gerecht wurde.
Dazu gehörte eine Bandbreite von konzertanten Stücken, aber auch die Freunde von Polka und Märschen kamen auf ihre Kosten. Traditionsgemäß wurde das Programm vom Jugendorchester eröffnet.
Bevor dieses zu seinen Instrumenten griff, hatte der Vorsitzende, Axel Müller, die Zuschauer in der voll besetzten Halle begrüßt, unter ihnen auch zahlreiche Ehrengäste sowie Bürgermeister Bernd Bruder.
Mit »Spiritual Moments« und »A Discovery Fantasy« und einer weiteren Zugabe bewiesen die 16 Jugendlichen, dass sie dem großen Orchester nicht mehr viel nachstehen.
Deshalb war es selbstverständlich, dass sie im Anschluss als Mitglieder des Hauptorchesters wieder auf die Bühne der Brumatthalle kamen.
Dieser Einmarsch in der schönen Tracht der Aktiven und ihr Anblick auf der beleuchteten Bühne – im Gegensatz zur abgedunkelten Halle – war auch ein visueller Genuss für die Gäste.
Gelungene Moderation
Die Moderation des Abends wurde von Orchestermitgliedern übernommen. Andreas Stiglmeier, Thomas Geiger, Johanna Basler, Christina Bruder, Caroline Schnaitter, Stefan Bruder, Christian Gauglitz, Lucca Spitzmüller und Johannes Bukenberger hatten sich dazu gut vorbereitet und konnten viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Stücken vermitteln.
Mit dem »Einzug der Boyaren«, einem brillanten Werk von Johann Halvorsen, wurde das Hauptprogramm eröffnet. Das Stück eignet sich besonders für Konzertblasorchester, dessen Umsetzung jedoch von den Musikern einiges verlangt.
Das gelang den Ohlsbachern unter der Führung ihres bewährten Dirigenten, Andreas Stiglmeier, hervorragend und war unter anderem ein Beweis dafür, dass er es sich bei der Programmauswahl nicht leicht gemacht hatte.
Man musste nicht unbedingt Musikkenner sein, um dies auch bei den folgenden Beiträgen, »Canon« (Johann Pachelbel) und »Persis« (James L. Hosay) feststellen zu können.
Erste Solistin des Abends war Anne Braun. Sie zog an der Querflöte die Zuhörer bei »Scherzando for Flute« (Steve Hagedorn) in ihren Bann.
Nach der Pause begab sich das Orchester mit »Into the raging River« (Steven Reinecke) auf eine abenteuerliche Bootsfahrt auf einem wilden Fluss.
Dieses temperamentvolle Stück mit wechselnden Geschwindigkeiten wurde so intoniert, dass die Zuhörer diese musikalische Flussfahrt, wie vom Komponisten beabsichtigt, miterlebten.
Schlagzeug-Einlage
Anschließend bewiesen die Solisten des Orchesters ihr Können. Stürmischen Beifall ernteten Sebastian Bruder nach seiner mehrminütigen Einlage am Schlagzeug bei »Music for Drums« (Luc Gistel), Michelle Dockhorn am Tenorhorn bei »Gottfried auf Reisen« (Heinz Lener) und Caroline Schnaitter am Horn bei »Romantic Mood« (Michael Geisler).
Den vorläufigen Schlusspunkt des Muttertagskonzerts setzte die Musik- und Trachtenkapelle mit dem Potpourri »Blod, Sweat … at their Best« (Bjorn Morten Kjaernes).
Doch am Ende gaben die Musiker drei Zugaben. In der Halle entstand der Eindruck, dass es noch mehr hätten sein können.