1000 Besucher kommen zur Premiere des Keller-Kappeobends
Projekt Kappeobend 2.0 der Offenburger Hexenzunft gelungen: Bombastische Stimmung herrschte in den insgesamt elf Gewölbekellern und Kellerbars am Fasentsamstag. Die Verlegung in den Untergrund war ein Erfolg. Auch das legendäre »Red Lounge« hatte geöffnet.
Statt noch mehr Partyzelte bei jährlich abnehmender Beteiligung setzte die Offenburger Hexenzunft in diesem Jahr am Fasentsamstag bei ihrem Kappeobend auf einen Umbruch. Es ging durchweg in den Bohneburger Untergrund. Elf Kellergewölbe im Kernstadtgebiet luden zum närrischen Feiern ein und der Ortswechsel ging nicht nur für die Zunft voll auf, sondern auch für die 1000 Kappeobend-Besucher.
Fackeln statt Feuerwerk
1000 Tickets hatten die Hexen im Angebot und alle wurden verkauft. Um 19 Uhr eröffneten Zunftmeister Uwe Schreiner und Baubürgermeister Oliver Martini das Spektakel vom Rathausbalkon aus. Ein Feuerwerk wie in den vergangenen Jahren zur Eröffnung gab es in diesem Jahr nicht, stattdessen zog die Zunft mit Fackeln vors Rathaus und ging mit dem Narrenvolk gleich beim Schnurren und Schnaigen in Tuchfühlung.
Gefeiert wurde in bekannten und unbekannten Kellern. Legendär die ehemalige Nachtbar »Red Lounge« in der Glaserstraße. Der Charme der 80er-Jahre ist in dem bereits vor Jahren geschlossenen Club noch mit roten Stoff- und Ledersesseln und bunten Stoffwänden vorhanden. In diesen für viele Offenburger Nachtschwärmer »heiligen Hallen« herrschte gleich zu Anfang Hochbetrieb und beste Stimmung. Zum Kappeobend wieder geöffnet hatte »Sigis Scotch Club« unter dem Gasthaus »Tritschler«. Viele Kappeobend-Besucher kamen in selbstgenähten Kostümen. »Es ist doch schön, wenn das Gegenüber einen nicht erkennt«, erklärte eine adrette maskierte Venezianerin am Eingang des »The Hemingway Code«. Dort, unter dem OT-Pressehaus, herschte eine bombastische Fasentpartystimmung. Auf der Tanzfläche war kaum noch ein Platz zu ergattern.
Dienst passt auf
Geduld brauchten die meisten Gäste, die in die Hexenkuchi wollten. Wie in den Vorjahren gab es dort bereits kurz nach 19 Uhr eine lange Warteschlange. Ein Sicherheitsdienst vor den jeweiligen Kellern sorgte dafür, dass es in den historischen Gewölben nicht zu eng wurde und zählte die Besucher, die nach unten wollten.
Auch im Storchenkeller in der Kornstraße wurde gefeiert, ebenso wie im Keller unter der Bar »Unico«. Fast überall ging es eng zu, umfallen konnte man weder im Narrenkeller der Althistorischen noch im Andreaskeller.
Im Jazzkeller dagegen ging es etwas ruhiger zu, dort hatte man auch Gelegenheit, einen Imbiss einzunehmen und sich auf alte Kronen-Bräu-Bestuhlung zu setzen.
Kein Schild oder Hinweis – trotz Ankündigung blieb der Keller unter den Pagoden verschlossen. Auch eine Gruppe »Indianer und Seemänner« aus dem Kinzigtal musste das feststellen und zog in ein anderes Kellergewölbe weiter. Platz zum Tanzen gab es im »Der Club« in der Klosterstraße noch gegen 22 Uhr und einen Sitzplatz fanden einige Hexenzunftmitglieder beim Schnaigen im »Bax«-Keller.