Traumhafte Atmosphäre beim Laternenumzug
Was für ein Strahlen und Leuchten! Über Tausend Menschen zogen am frühabendlichen Samstag beim Laternenumzug durch die Innenstadt. Er schien die Erfolgsgeschichte des Stadtmarketings weiterzuschreiben. Seit dem ersten Lauf im vergangenen Jahr hat sich die Resonanz gesteigert.
Noch die Allerkleinsten, dick eingemummelt, hielten stolz ihre Laternen in die Höhe. Die schier unglaubliche Vielfalt der selbstgebastelten Kunstwerke aus Papier ließ staunen. Vom frechen Frosch bis zum grusligen Dino, von der niedlichen Eule bis zu funkelnden Sternen kannte die Kreativität der Kinder, Omas und Opas und auch der Eltern keine Grenzen.
Laternenumzug für alle war angesagt. Den traditionellen Martinszug hatten viele bereits unter der Woche in ihren Ortsteilen mitgemacht. Doch die Gelegenheit, am Samstag mit Familie und Freunden noch einmal Licht zu laufen, wurde überaus gut angenommen. Zauberhafte Stimmung war schon am Treffpunkt Lindenplatz auszumachen. Moderator Matthias Drescher stimmte zum Mitsingen ein, für Textfestigkeit hatte das Stadtmarketing ein Liederheftchen ausgegeben. So klang es vielstimmig »Komm, wir woll’n Laterne laufen« oder »Durch die Straßen«. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde mit Dirigent Christian Wettach gab den Takt vor.
Ziemlich rasch setzte sich der Zug in Richtung nördliche Langestraße in Bewegung. Mit den rabenschwarzen Friesenpferden »Felle« und »Gerko« samt Kutsche führte der »Friesenfritsch« an. Plötzlich gehörte die Innenstadt den Laternenläufern. Wo sonst umtriebige Geschäftigkeit herrscht, war es fast nostalgisch ruhig.
Tapfer leuchteten Kerzen, manchmal LED-Lämpchen, den Weg. Langsam, sodass jeder mitkam, aber ohne Gesang, bewegte sich der leuchtende Lindwurm über die Alte Langestraße zum Marktplatz. Tausende Fotomotive taten sich auf.
Würstle für alle
»Einfach traumhaft«, fanden zwei Gäste aus der Bretagne diesen Brauch des Lichterzugs. Familien aus der ganzen Ortenau waren eigens dafür nach Offenburg gekommen. »Unser Enkelkind war schon in Elgersweier dabei«, lächelten Oma und Opa Scheuer, »Leni darf heute mit uns gehen, weil Papa und Mama beim Volleyball sind«.
Der kleine Matteo Brose aus Ortenberg hatte einen lustigen Pilz als Licht, »von der Patentante gebastelt«.
Dieser zweite Laternenumzug hat bereits Erfolgsgeschichte geschrieben. Mitinitiator Gerhard Schöttler war freudig überrascht, dass die Sache diesmal einen riesigen Zulauf bekam. Rund um den Marktplatz leuchteten seine großen Adventslaternen, Feuerschalen gaben dazu eine stimmige Szene im nun nächtlichen Offenburg.
Marketingchef Stefan Schürlein hatte vorgesorgt. Durch ein bisschen Absperrung, mit den Helfern von Roten Kreuz oder der Feuerwehr schuf das Marketing-Team einen unaufdringlichen Sicherheitsrahmen für die Großveranstaltung. Da war nichts Kommerzielles auszumachen. Sogar die Putenwürstle für alle Teilnehmer wurden gespendet und zwar von Metzgermeister Böhringer. Tee und Weckle kamen wohl von der Stadt.
Noch lange standen die Menschen mit glänzenden Augen beisammen, sangen und genossen die Atmosphäre. »Schöner als der Mond… leuchtet auf Erden meine Laterne«, hieß ein Lied. Nun dann, sich glücklich auf den Heimweg zu machen, sich wieder aufzuwärmen, auch das war wunderschön nach dem neblig-feuchten Wetter.