Bewaffneter Raubüberfall auf Offenburger Juwelier
Drei bewaffnete Männer haben am Freitagvormittag das Juweliergeschäft Spinner in der Offenburger Innenstadt überfallen. Einem Verkäufer aus einem benachbarten Geschäft gelang es, einem der Flüchtenden ein Bein zu stellen. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Zwei weitere Männer wurden bei Freiburg festgenommen.
Am Freitag erlebten drei Mitarbeiterinnen des Juweliergeschäfts Spinner in der Offenburger Metzgerstraße einen Albtraum: Gegen 11.30 Uhr stürmten drei Männer in die Verkaufsräume, bedrohten sie mit einer Waffe, fesselten sie mit Kabelbindern, rafften Uhren und Schmuck in noch nicht beziffertem Wert in eine Tasche und flüchteten in Richtung Lange Straße.
Hilfeschreie der Frauen gehört
Ein Verkäufer im einem nahen Geschäft bekam den Überfall mit, rannte nach draußen, sieht die in Richtung Lange Straße flüchtenden Männer. Seinen Namen und weitere Einzelheiten wollte er der Mittelbadischen Presse nicht sagen. Matthias Link, Inhaber des gleichnamigen Geschäfts, hatte zuvor berichtet: »Er hat einem der Männer ein Bein gestellt.« Irgendwann hörten Link, seine Frau Monika und Eisverkäufer Mateus Da Luz weibliche Hilfeschreie. »Eine gefesselte Frau kam aus dem Juweliergeschäft auf die Straße. Ich habe eine Schere geholt, sie Mateus gegeben, und er hat ihr die Kabelbinder durchgeschnitten«, berichtete Matthias Link weiter. Der Eisverkäufer sei dann ins Juweliergeschäft gegangen. »Ich habe noch zwei andere Verkäuferinnen befreit, eine lag im Keller, war mit den Händen auf dem Rücken und an den Füßen gefesselt«, sagte Mateus Da Luz.
Am Nachmittag veröffentlichten Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Offenburg eine Pressemitteilung, die sich im Wesentlichen mit den Recherchen der Mittelbadischen Presse deckt, vor allem mit dem gestellten Bein. In der Veröffentlichung der Ermittler heißt es: »Den zeitgleich eintreffenden Beamten des Polizeireviers Offenburg war es dann nicht nur gelungen, den am Boden liegenden mutmaßlichen Täter vorläufig festzunehmen, sondern auch Teile der Beute und auch die mit großer Wahrscheinlichkeit beim Überfall mitgeführte Schreckschusswaffe sicherzustellen. Beides hatten die Täter auf ihrer Flucht verloren.« Ob es sich bei den verlorenen Uhren und Schmuckstücken um die gesamte Beute des Trios gehandelt hat, könne noch nicht abschließend beurteilt werden.
Drei mutmaßliche Täter festgenommen
Der noch am Tatort festgenommene 41-Jährige sitzt mittlerweile wegen schweren Raubs, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Am Freitagabend meldeten Staatsanwaltschaft und Polizei schließlich auch die Festnahme zweier Männer (33 und 34) im Raum Freiburg. Sie gelten als die mutmaßlichen Mittäter und werden am Samstag ebenfalls dem Haftrichter vorgeführt.
Die Polizei bittet dennoch mögliche Zeugen um Hinweise unter der Telefon-Nummer 07 81 / 21-2810.