Umbauarbeiten: Oberharmersbachs Kirche wird Großbaustelle
Seit einigen Tagen ist die Pfarrkirche St. Gallus Oberharmersbach wegen Umbauarbeiten gesperrt. Das Kirchenschiff soll in wenigen Wochen wieder zugänglich sein, der Altarraum bleibt noch länger geschlossen.
Im Langhaus und den Seitenschiffen sind Arbeiten für den Einbau der Heizung erforderlich, parallel dazu wird die nahezu 50 Jahre alte Elektroinstallation komplett erneuert. Mit der grundlegenden Umgestaltung der Apsis (Altarnische) sollen »unbelastete Räume« geschaffen werden (wir berichteten). Allein die Vorbereitungen für den Umbau haben einige Tage in Anspruch genommen.
Wäre die jetzt vorhandene »Verhüllungsaktion« unter dem Namen »Christo« gelaufen, hätte man sich wohl vor Besucherandrang kaum retten können. Nun verirrt sich trotz der Hinweisschilder an allen Türen der Pfarrkirche nur hin und wieder der eine oder andere neugierige Besucher ins Gotteshaus. Staub und Lärm sagen ihm inzwischen deutlich, dass die Stille des Gebets erst in einiger Zeit wieder vorherrschen wird.
Der Plattenboden im weiträumigen Kirchenschiff ist großflächig abgeklebt. Rund 1000 Quadratmeter Folie verhüllen Orgel, Figuren und die Bankreihen. Vergolderin und Faßmalermeisterin Ursula Fuggis hat mit Helfern der Orgelbaufirma Winterhalter und ehrenamtlichen Helfern der Pfarrgemeinde auch die letzte Ritze abgedichtet, um den feinen Staub abzuhalten, der sich zwischenzeitlich wie ein Schleier im ganzen Raum ausgebreitet hat
Im Chor steht ein Gerüst, um Kreuz und Altarflügel zu demontieren. Nicht nur helfende, sondern starke Hände sind erforderlich, um die Lasten Stück für Stück und unbeschadet auf den Boden zu bringen. Was nach dem Umbau in der Kirche wieder Platz findet, wird in einem Raum der ehemaligen Schule Riersbach zwischengelagert. Ursula Fuggis wird hier die eine oder andere Ausbesserungsarbeit ausführen.
Kernbohrungen
Viele Handwerker sind bei der Arbeit: Klaus Pfundstein hat eine Rampe über die Stufen des Haupteingangs gebaut. Ein Radlader transportiert schweres Arbeitsgerät in die Kirche, ein kleiner Bagger folgt. Baulärm hat die gewohnten Orgelklänge verdrängt. Georg Beck trifft Vorbereitungen für die Kernbohrungen, die für die neue Heizung erforderlich sind. Kreischend dreht sich der Bohrer tief in den Kirchenboden. Ein Bohrkern nach dem anderen wird gezogen, ehe Sebastian Benning die große Steinsäge – das Blatt hat einen Durchmesser von 1,20 Meter – ansetzen kann, um an verschiedenen Stellen rechteckige Öffnungen herauszusägen. Presslufthammer und Bagger besorgen dann jeweils den Rest für die Installation der Heizung. Die Gottesdienste sind übrigens für die Zeit der Bauarbeiten ins Pfarrzentrum ausgelagert.