Vier prägende Köpfe hören auf
Vor den Sommerferien sind vier »Urgesteine« am Schillergymnasium in den Ruhestand verabschiedet worden: Susanne Kerkovius, Winfried Eder, Erhard Groß und Piet Jaeger haben an der Schule ihre Spuren hinterlassen.
Gleich vier Lehrer des »Schiller«, die das dortige Schulleben geprägt und gestaltet haben, sind nun verabschiedet worden. Die Deutsch- und Geschichtslehrerin Susanne Kerkovius war, so Schulleiter Manfred Keller, in den 21 Jahren an der Schule so etwas wie eine »moralische Instanz«. Sie hielt das Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft stets wach und brachte zahlreiche Projekte auf den Weg. Daneben habe sie auch das kulturelle Profil ihrer Schule geschärft: Als »Hausjournalistin« schrieb sie über kulturelle Höhepunkte und gründete den Lehrerchor »Faule Säcke« als niveauvolle Replik auf die böse Polemik des Altkanzlers Schröder.
Als unumstrittenes Oberhaupt versorgte sie den Lehrerchor mit Chorliteratur und klugen Textbearbeitungen bekannter Stücke, die auf Veranstaltungen der Schule aufgeführt wurden. Susanne Kerkovius war, wie Patrick Hillenbrand-Detzer für das Kollegium betonte, immer eine begeisterte und begeisternde Lehrerin, bei der die Schüler im Mittelpunkt standen.
Auch der Kunsterzieher Winfried Eder prägte die kulturelle Bildungsarbeit des Schiller maßgeblich. Seit 1981 kämpfte er durchaus streitbar für Schülerbelange und Kunstsinn. Seine Präsenz zeigte sich auch auf der Schillerbühne – als Baritonsänger und Sprecher wie zuletzt bei »Peer Gynt«. Auch dank seines Einsatzes fand die Kunstfachschaft im Dachgebälk unter dem Schillerturm eine neue Heimat. Die drei Kunsträume mit den Ateliers gehören zu den schönsten Räumen des »Schiller«. Es sei auch Eders Verdienst, dass die Kunstfachschaft nie ein Schattendasein im vielfältig aufgestellten Schiller gefristet habe, betonte Direktor Keller.
Immer wieder halten Schüler dem Schillergymnasium auch als Lehrer die Treue. Zu diesen gehört Erhard Groß, der 1981, acht Jahre nach seinem Abitur, als Lehrer für Biologie, Sport und Chemie ans Schiller zurückkehrte. Er war Vertrauenslehrer und Sammlungsleiter für den Fachbereich Biologie. Daneben betreute Groß erfolgreich die Handball-AG und rückte den Golfsport in den Fokus. Ein richtiger »Herr«, sei Groß, würdigte Manfred Keller die Ausgeglichenheit und Fairness des Kollegen, die die Grundlage bildeten für seine Wertschätzung im Kollegium und die Beliebtheit bei den Schülern.
Rekordhalter Piet Jaeger
Mit Piet Jaeger verlässt nach 40 Jahren ein einsamer Rekordhalter die Schule. Kein Kollege kann mehr Lebenserfahrung und Dienstjahre vorweisen als der Lehrer für die Fächer Biologie und Chemie. Das große Engagement für die beiden Fachschaften wurde durch seine Leidenschaft für den Sport ergänzt. Die bis heute existierende Judo-AG geht genauso auf seine Initiative zurück wie die Betreuung so mancher Tennis-Aushängeschilder der Schule. Seine Erfahrung werden die Kollegen ebenso vermissen wie die witzigen Zwischenrufe in Konferenzen. Die Schüler werden sich an einen treuen Studienfahrtbegleiter und engagierten Kursfestorganisator erinnern.