25 Jahre Deutsche Einheit: Vom DDR-Regime kritisch beäugt
Deutschland ist seit 25 Jahren vereint, Offenburgs Städtepartnerschaft mit Altenburg in Thüringen besteht bereits seit 27 Jahren. Auf Einladung des Altenburger OBs Michael Wolf reist am Wochenende eine Offenburger Delegation mit OB Edith Schreiner und Bürgermeister Oliver Martini an der Spitze in die Skatstadt.
Offenburg und Altenburg schlossen 1988 eine deutsch-deutsche Städtepartnerschaft ab – ein kompliziertes Unterfangen, denn das DDR-Regime fürchtete diese Art offener Kontakte. Nach der Wende konnte die Partnerschaft für Hilfsaktionen genutzt werden, informiert die Stadt in einer Pressemitteilung. Heute bestehen private Beziehungen und Kontakte auf Vereinsebene – unter anderem zwischen Volleyballern, Bürgervereinen und Fasnachts-Freunden. 2008 begingen 120 Altenburger in Offenburg und 130 Offenburger in Altenburg den 20. Partnerschaftsgeburtstag. Im September 2010 hatten Schüler des Spalatin- und des Schiller-Gymnasiums Gelegenheit, einem der Architekten des Einheitsvertrags, Wolfgang Schäuble, im Salmen Fragen zu stellen.
Wie geht es Altenburg heute? Die Stadt der Spielkarten und Wiege des Skatspiels besitzt mit den »Roten Spitzen«, einem Doppelturm der einstigen Marienkirche der Augustiner-Chorherren (das Kloster war 1165 gegründet worden), ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und von hohem touristischen Interesse. Der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa hatte diesen wohl ersten Backsteinbau nach italienischer Handwerkskunst nördlich der Alpen bauen lassen.
Altenburg hat derzeit zirka 34 000 Einwohner und profitiert von der neuen S-Bahn-Verbindung nach Leipzig. Damit könnte die ehemalige Residenzstadt am Leipziger Boom und dem damit verbundenen dynamischen Bevölkerungszuwachs teilhaben – nach dem Motto: günstig und ruhig wohnen in Altenburg, arbeiten oder studieren in Leipzig. Pressereferent Christian Bettels spricht jedenfalls im Zusammenhang mit dem S-Bahn-Anschluss von einem »Meilenstein für die Entwicklung« der Stadt.