»Vom Verkehrsministerium auf ganzer Linie enttäuscht!«
Unterentersbachs Ortsvorsteherin Andrea Kuhn hat unermüdlich für den Erhalt des Mühlrads im Kreisverkehr gekämpft. Sie nimmt zur Entscheidung des Landratsamts Stellung.
Das Mühlrad auf der Kreisverkehrsinsel kann bleiben, die Mühlsteine müssen weg, Tempo 50 vor dem Kreisel kommt: Sind Sie zufrieden, Frau Kuhn?
Kuhn: Nicht ganz, denn der stimmige Gesamteindruck des Ensembles wird durch die fehlenden Mühlsteine etwas leiden. Was mich aber richtig aufregt, ist die Tatsache, dass wir mit kommunalen Geldern ein 14-seitiges Gutachten bezahlen mussten, das unsere eigene, zweiseitige Argumentation letztlich komplett bestätigte.
Das mit dem Gutachten hatten auch schon andere Gemeinden probiert. Was ist beim Entersbacher Kreisel anders?
Kuhn: Wir hatten beim Bau 2009 schon alle Anforderungen zur Verkehrssicherheit erfüllt: Aufschüttung des Kreisinneren, Ausrichtung der Knotenzufahrtspunkte, Beleuchtung. Da gab’s außer der Geschwindigkeitsreduzierung nichts mehr zu verbessern.
Ende gut, alles gut. Wer oder was hat Sie dennoch enttäuscht?
Kuhn: Es ist enttäuschend, dass Gutachten die Entscheidungen bringen müssen. Unser Verkehrsministerium hat mich auf ganzer Linie enttäuscht: Es war überzogen, eine EU-Richtlinie für das transeuropäische Straßennetz auf Landesstraßen auszuweiten. Und ganz schlechtes Handwerk war, nach den ersten Protesten auf den »Kreiselerlass« die schwammig formulierten »Ergänzenden Hinweise« nachzuschieben und damit den ausführenden Behörden in den Landratsämtern den Schwarzer Peter zu überlassen.