Langhurst: Vom Wochenmarkt zum Blumengeschäft
Das Leben kann wie ein Märchen sein. Ingrid Beck ist gelernte Floristin. Irgendwann im Jahr 1995 fragte sie ein ehemaliger Klassenkamerad, ob sie nicht einen Stand auf dem Schutterwälder Wochenmarkt aufmachen wollte. Der Markt steckte damals in den Anfängern, Marktbeschicker waren sehr begehrt. Und Blumen gehen immer. Ingrid Beck beriet sich mit ihrem Mann Siegbert, die beiden ergriffen ihre Chance. Der Klassenkamerad war übrigens Jürgen Oßwald, damals Bürgermeister von Schutterwald.
Der Stand am Markt brummte, immer mehr Kunden fragten nach, ob sie bei Ingrid Beck nicht auch außerhalb des Markts Blumen kaufen könnten – da beschlossen die Becks, in Langhurst Ingrids Blumenecke zu eröffnen. In einem Haus, das sie selbst erbaut haben. Das gibt es jetzt also seit 21 Jahren, in Elgersweier ist mittlerweile eine Filiale entstanden.
Familienbetrieb ist bei Ingrids Blumenecke großgeschrieben – Ingrid und Siegbert Beck (gelernter Elektrotechniker) haben hier ebenso zu tun wie Tochter Alexandra.
In den 20 Jahren hat sich am Angebot einiges geändert. Liefen früher, vor allem zu Zeiten des Wochenmarkts, Terrakotta und Korbwaren besonders gut, fragen die Kunden heute vor allem nach Blumen. »Terrakotta und Korbwaren laufen nicht mehr so gut«, sagt Siegbert Beck.
Dennoch bleiben Dekoartikel im Angebot, sie gehören bei einem Blumengeschäft einfach mit dazu. Für Ingrid Beck ist es wichtig, immer eine Auswahl fertig gebundener Sträuße vorrätig zu haben. Kunden, die ohne Wartezeit etwas mitnehmen wollen, freuen sich besonders darüber.
Zwei Besonderheiten gibt es in Ingrids Blumenecke: Mit dem Partnerunternehmen Euroflorist ist es möglich, weltweit Blumen zu versenden. Für Unternehmen gibt es einen Erinnerungsservice, um termingerecht Blumengrüße zu versenden.
Und das Zweite: Blumen und Pflanzen kommen ausschließlich aus dem fairen Handel. So sind die Produktionsbedingungen für Mensch und Natur im Gleichgewicht, die Blumen und Pflanzen frei von Belastungen. Und sie stammen aus Freiburg oder der näheren Umgebung, denn die Becks achten auf kurze Transportwege.
Siegbert Beck hat übrigens nach 24 Jahren seinen Arbeitsplatz verloren, nachdem er, auf demselben Stuhl sitzend, sieben Firmen diente, wie er das ausdrückt. Da geht mit 57 Jahren auf dem freien Arbeitsmarkt nicht mehr viel. Aber es gibt ja Ingrids Blumenecke. »Wir kommen über die Runden«, sagt Siegbert Beck erkennbar bescheiden. Das muss er gar nicht sein – angesichts des märchenhaften Geschehens für ihn und seine Familie: Vom Wochenmarkt zu zwei eigenen Geschäften. Und alles wachgeküsst von einem Bürgermeister …