Jahreskonzert des Musikvereins Diersburg
Einen Abend mit anspruchsvoller Blasmusik hat der Musikverein Diersburg den Gästen seines Jahreskonzerts am Ostersonntag versprochen. Zu Recht, denn die Musikerinnen und Musiker um Michael Kempf haben Wort gehalten und hohes Niveau gezeigt.
Das Repertoire des Musikvereins Diersburg beim Jahreskonzert umfasste Werke der Klassik und der Moderne. Gespickt war es mit Soloeinlagen von Musikern und der Sängerin Mara Feißt. So entwickelte sich ein Abend, der alle zufrieden stellte, die um des Genusses anspruchsvoller Blasmusik wegen in die Diersburger Gemeindehalle gekommen waren.
Zwei Große
Dass Blasmusik den von Johannes Brahms komponierten »Ungarischen Tanz Nr. 6« interpretieren kann, bewies die Kapelle gleich zu Beginn. Mit Richard Wagner stand ein weiterer Großer auf dem Programm. »Rienzi«, die dem letzen Tribuns Roms gewidmete Oper als Blasmusik zu hören, war ein Erlebnis, das dem Flammentod des Titelhelden ein dramatisches Ende setzte.
Ins Reich der »Dakota« führten die Moderatoren Hanna Lienhard und Hannes Moser die Konzertbesucher. Ihre Musikerkolleginnen und -kollegen setzten deren Leben in fünf Sätzen anschaulich in Szene.
Um den »Zauberer von Oz« folgen zu lassen, der mit den Tubisten Pius Kempf und Michael Groß ins Reich der Fantasie führte.
»Skyfall« war einer der erfolgreichen Bond-Filme. Dass seine Musik mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, verdankt er auch Adele, der Sängerin, die nicht von ungefähr mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft hat. Sie sang die Titelmelodie – in Diersburg war es Mara Feißt, die eindrucksvoll auftrat und begeisterte. Wenn die US-Marines feiern, ertönt »Semper Fidelis – Für immer treu«. Das gilt auch für die Aktiven des Musikvereins Diersburg, in deren Reihen zahlreiche langgediente Musiker zu den Positivposten zählen. Für sie erklang diese Hymne, des John Philip Sousa raumfüllend und Lust auf mehr versprühend. Dem konnte abgeholfen werden, denn mit »Scandinavia« hatte Michael Kempf ein weiteres Stück einstudiert, das eine Reise durch die Länder in Europas Norden musikalisch mit Stimmenvielfalt und einem furiosen Ende umsetzte.
Einem Mann, der die Musikszene beeinflusste und den Swing hoffähig machte – Benny Goodman – war der nächste Titel gewidmet, in dem Wolfgang Feißt (Trompete) mit Tochter Julia (Saxophon), Sohn Peter (Posaune) und dem Klarinettisten Steffen Lang Akzente setzten.
Mara Feißt begeisterte mit »Ich bin Ich« bei ihrem zweiten Auftritt, ehe mit »The best of Phil Collins« und einem Saxofonsolo von Julia Feißt ein Konzertabend seinen offiziellen Abschluss fand, der restlos überzeugte. Und vom Fleiß und Können der 51 Musikerinnen und Musiker Zeugnis ablegte.
Drei Zugaben
Für die Besucher nicht genug, sie verlangten drei Zugaben, die mit dem »Castaldo-Marsch« aus der K.-u.-K-Zeit endeten, um Aktiven und ihren Gästen Gelegenheit zu geben, nach Probenstress und Engagement um das Gelingen dieses Jahreskonzerts zum gemütlichen Teil überzugehen.