Seit 1994 gibt es in der Stadt Zell – mit Unterbrechungen – einen Jugendgemeinderat. Aus der Wahl Anfang Mai wird die nunmehr neunte Jugendvertretung hervorgehen, vom bisherigen Gremium treten Matthias und Benedikt Pfundstein sowie der Gremiums-Sprecher Benedikt Schwendenmann wieder an.

Schwendemann und die Pfundstein-Brüder waren es auch, die für eine Neuwahl die Initiative ergriffen. Das freut besonders Zells Hauptamtsleiter Ludwig Börsig: »Wenn die Jugendlichen das selbst wollen, ist das die beste Voraussetzung für ein späteren Gelingen«, erklärte Börsig gestern im Rathaus. Die Eigeninitiative war noch aus einem anderen Grund wichtig, auch daran ließ Börsig keinen Zweifel. Wenn die Stadt nicht den Willen zur Neuwahl gespürt hätte, wäre das Jugendgremium wohl nicht fortgeführt worden. 

Allzuoft sei nämlich in der Vergangenheit eine gewisse Lethargie in Sachen Jugendgemeinderat zu spüren gewesen, fällige Neuwahlen mussten mangels Bewerbern ein ums andere Mal verschoben werden. Auch der jetzige Jugendgemeinderat, der seit Ende 2011 im Amt ist, hätte eigentlich bereits Ende 2013 gewählt werden sollen. Außer den drei Jugendlichen, die erneut antreten wollen, ist vom Gremium auch nicht mehr viel übrig.  »Aus den verschiedensten Gründen«, so Benedikt Schwendenmann, hätten sich die Mitglieder nach und nach verabschiedet.

Obwohl von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt getagt wurde, war der bisherige Jugendgemeinderat nicht untätig. »Es wurde beispielsweise über mangelhafte Bus- und Zugverbindungen von und nach Zell diskutiert und der Antrag über die neu aufgestellten Bänke auf dem Schulhof des Bildungszentrums kam von uns«, resümiert Schwendenmann.  Auch in Zukunft wird es Jugendthemen geben, ist sich der Sprecher des Gremiums sicher und nennt den Jugendtreff oder ein Schwimmbadfest als Beispiele. 

Am Donnerstag und Freitag, 8. und  9. Mai, wird nun erst einmal das neue Gremium gewählt.  Wie immer in Zell mit den zwei Wahllokalen Schule und Rathaus, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen. Die erhalten übrigens ihren Stimmzettel demnächst mit der Post. Bis dahin können sich Kurzentschlossene noch als Kandidat aufstellen lassen, so Ludwig Börsig.