Waldrand statt »Maisfeld«
Es war, dies sei gleich vorausgeschickt, auch am neuen Platz eine einfach nur grandiose Schlagerfete – nicht anders zu erwarten, wenn die »Schlagerfreunde Offenburg« etwas in die Hand nehmen.
Das Banner »10 Jahre Maisfeld 2004 bis 2015« am Eingang war bestimmt der Anlass für so manche erstaunte Nachfrage bei den Besuchern der Schlagerparty am Waldrand am Samstagabend. »Maisfeld«, Okay! Auch bei denen, die nicht dabei waren, hat sich herumgesprochen, dass die »Schlagerfreude« die Natur mindestens so lieben wie das Liedgut der Sechziger und Siebziger und ihre kultige Fete deshalb sonst inmitten des Sommergemüses ausrichten. Aber die Zählung? Dazu muss man wissen, dass das »Maisfeld« in einigen Jahre wegen des Wetters nicht stattfinden konnte. Zu große Trockenheit bedeutet einfach zu große Brandgefahr, und die Jungs um den Vorsitzenden Peter Schirrmacher sind, wie auch ein Besucher »vom Fach« lobte, unter anderem für absolute Perfektion bei der Organisation bekannt.
Auch beim »Waldrandklang« rund ums Schützenhaus fehlte es an nichts, und das Gelände bot, kreativ genutzt, noch so manchen neuen Anknüpfungspunkt: »Tiere an die Wolfsgrube«, aber bitte! Die »Schlagerfreunde« hatten Absperrungen à la Safaripark gestaltet, hinter denen »wilde Bestien« lauerten – aus Plüsch.
Der Rutschenturm eignete sich perfekt als Podest für den DJ; damit hatten die wichtigsten Männer – man löste sich ab – verdient die herausragende Position. Denn die Fete der Schlagerfreunde, egal wo, bedeutet: Musik, Musik, Musik!
Klassentreffen am Wald
Treue Maisfeld-Besucher mischten sich an diesem Abend mit sehr vielen Neulingen. »Pit« Jaeger, gerade in den Ruhestand verabschiedeter Schiller-Lehrer, traf sich hier mit »dem 1988er-Kurs«. »Sehr gut« gefällt es ihm, »ich kann die ganzen Texte noch mit singen!«
Etwas verirrt haben sich Margarete Kienitz und ihr Lebensgefährte Willi. Die beiden erwarteten eigentlich ein Waldrandfest mit Blasmusik, sind jetzt aber begeistert: »Dass das so abgeht, das hätte ich nie erwartet.«
Schützenhaus-Wirtin Susanne Basler ist »Maisfeld«-Veteranin und hätte sich nicht träumen lassen, dass sie einmal »Gastgeberin« sein würde. »Supergut«, strahlt sie. Maren und Michael aus Zell-Weierbach waren noch nie auf dem Maisfeld, »es hatte sich einfach nicht ergeben…«. Sie gehören zu den Besuchern, die sich bei den Klamotten was einfallen ließen, genau wie ihre Nachbarn Marko und Dina Schimmelpfennig, deren quietschbuntes Nylon-Outfit den Betrachter fast blendet. »Es ist affenscharf«, jubelt Barbara, die mit ihren Freundinnen Jutta, Sylvie und Martina »den Retro-Secondhand gestürmt« hat. Die Beute kann sich sehen lassen. »Wir hatten von Anfang an hier Superspaß, so eine tolle Atmosphäre und dann die Musik, das ist ein Highlight«, bekunden sie. Gabi und Helmut »nutzen die Gelegenheit, aus der Nachbarschaft zu kommen«. Aufmerksam lauscht das tanzbegeisterte Ehepaar den Rhythmen: »Meist ist es ja Disco-Fox, klar – aber das hier ist ein Schunkelwalzer!« analysieren sie »Die kleine Kneipe«.
Toller Sonnenuntergang
Das letzte Wort soll dem Chef gehören, der mit dem »Vorstandspokal« Hof hielt: »Eines ist hier einmalig – der Sonnenuntergang!«, schwärmt Peter Schirrmacher alias »Crazy Pee« vom Waldrand.