Offenburg

Warum das Alemannische Chancen bietet

Ursula Haß
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15. Oktober 2016
Margot Müller von der Muettersproch-Gsellschaft liest regelmäßig selbst in Mundart vor.

Margot Müller von der Muettersproch-Gsellschaft liest regelmäßig selbst in Mundart vor. ©Archivfoto: Marc Faltin

Die Offenburger Muettersproch-Gsellschaft feiert am Samstag, 22. Oktober, ihr 35-jähriges Bestehen mit einem »Mundart-Owe«. Margot Müller, die seit 2012 amtierende Offenburger Gruppenleiterin, blickt zurück und erinnert sich an zahlreiche wunderbare Begegnungen mit Alemannen vom Hochrhein, Bodensee und dem Dreiländereck Lörrach bis zur Ortenau. Die Mundart mit ihren verschiedensten Dialekten und Varianten wollen die Muettersproch-Gruppen bewahren, und dieser Tradition fühlen sich auch die rund 2800 Mitglieder verpflichtet.

Frau Müller, vor 35 Jahren wurde die Offenburger Muettersproch-Gsellschaft gegründet. Gibt es noch Mitglieder, die von Beginn an dabei sind?
Margot Müller: Ja, unsere älteste Mitbegründerin ist Amalie Herr (92) aus Ortenberg, die keinen Termin versäumt, ebenso wie zum Beispiel Herbert Nold.

Wer hat denn die Gruppe in den zurückliegenden Jahren alles geleitet? 
Müller: Auf den ersten Gruppenleiter Jochen Guttenberg, der leider schon früh verstorben ist, folgte Rudi Junker (1999-2002) und Helmut Heizmann (2002-2012).

Was waren die herausragenden Veranstaltungen in den letzten Jahren?
Müller: Zum Beispiel die legendären Drachen-Wettbewerbe auf den Waldbachwiesen, Schülerwettbewerbe, die Jubiläumsfeiern im Fessenbacher »Krotteloch« oder zum 30-jährigen im Keller der Althistorischen, Ausflüge, Mundart-Theaterbesuche, Autorenlesungen und Auftritte mit badischen und elsässischen Künstlern.

Auch beim Freiheitsfest ist die Offenburger Gruppe aktiv. Was ist Ihr Anliegen?
Müller: Unser Anliegen ist es, das historische Fest zur Erinnerung an die Badische Revolution auch mit der originalen Offenburger Sprache zu bereichern und wir sind stolz darauf, dass wir bereits zum dritten Mal im Salmen auftreten durften.

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Wie sind Sie überhaupt zur Mundart gekommen?
Müller: Meine Muttersprache habe ich in meinem Heimatort Urloffen erlernt, und was man liebt, das verlernt man auch nicht. Aber ich beschäftige mich auch intensiv mit der Literatur von Mundartautoren und ihrem Dialekt.

Welche Mundart-Dichter aus dem Alemannischen sind heute noch aktuell?
Müller: Es gibt gute, moderne Mundartliteratur – ob Lyrik oder Prosa. Es lohnt sich, das zu lesen, denn der unterhaltsame Effekt stellt sich garantiert ein. Derzeit sind Ludwig Hillenbrand oder Stefan Pflaum sehr beliebt, aber auch Klassiker wie Philipp Brucker oder August Ganther kommen immer noch zu Ehren.

Das Projekt »Mundart in der Schule«, ist ebenfalls eine Herzensangelegenheit der Muetterspröchler. Wird Mundart auch noch von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben und wie wird das Projekt weiter verfolgt?
Müller: Kinder brauchen auch eine sprachliche Heimat, die Identität stiftet. Und die bietet ihnen die Mundart der Region. Eltern haben oft Bedenken, dass ihre Kinder kein gutes Hochdeutsch lernen, wenn sie Mundart sprechen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Kinder wachsen sozusagen zweisprachig auf, dadurch erweitert sich ihr Sprachschatz und die Sprachkompetenz. Also Chancen erkennen und alemannisch schwätze.

Nun steht in der nächsten Woche das 35-jährige Bestehen an. Wie wird es gefeiert?
Müller: Zum 35. Jubiläum bieten wir am Samstag, 22. Oktober um 19.30 Uhr – Einlass ist bereits um 18.30– im Zell-Weierbacher Burgundersaal einen Mundart-Owe mit dem Rindfleischquintett aus dem Elztal. Es war mein Herzenswunsch, diese echt alemannische Gruppe zu unserem Jubiläum einzuladen. Natürlich hoffen wir auf einen guten Zulauf, und so wird es mit diesen fünf »buschperen« Kerle eine würdige Jubiläumsfeier geben, auf die sich die Offenburger Gruppe, die 2008 mit der Appenweierer Gruppe zusammengegangen ist, sehr freut. Es ist für alle Altersgruppen etwas dabei!

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