Was lange währt: Leimental-Treppe nach Sanierung eingeweiht
Nach fünfjähriger Vorbereitung, nicht einfachen Planungen und einer letztlich optimalen Ausführung wurde am Freitag die Verbindungstreppe im Zell-Weierbacher »Leimental« mit einer gut besuchten Anwohner-Feierstunde eingeweiht.
Das Areal rund um den heutigen Spielplatz »Drehersacker« blickt auf eine längere Geschichte zurück. Bis in die 1950er-Jahre an der Hohlgasse, der wichtigsten Verbindung zwischen »Albersbach« (Fessenbach) und dem Herzen Zell-Weierbachs gelegen, wurde das Gelände später zum Schuttplatz aufgetürmt.
Mit den Jahren entstand »ein wilder Wanderweg«, wie es Zell-Weierbachs Ortsvorsteher Willi Wunsch am Freitag ausdrückte. In diesen wurde durch Arbeiter über die Jahre immer mal wieder eine Stufe eingefügt. Nach und nach entstand eine verbindende Treppe im »Leimental«, die jedoch schon seit längerer Zeit sanierungsbedürftig, zwischenzeitlich auch immer wieder einmal gesperrt war.
Knifflige Aufgabe
2012 begannen im Ortschaftsrat, dann auch auf höherer Ebene, die Diskussionen, wie das Projekt Treppensanierung umzusetzen sei. Die Aufgabe war schwierig, die Treppe musste nicht nur in den Hang, sondern auch in aufgeschüttetes Gelände hinein stabil eingebaut werden. Eine Herausforderung, von der zahlreiche angefragte Fachfirmen Abstand nahmen. Zum einen war vielen das Gelände, in dem beispielsweise kein schweres Gerät einsetzbar war, zu schwierig. Zum anderen scheuten Firmen, eine Garantie abzugeben. Das kommunizierte Planer Joachim Steck (Stadt Offenburg/Brückenunterhaltung) bereits bei der Vorstellung im vergangenen Herbst dem Ortschaftsrat offen.
Zum guten Glück fanden sich mit Johannes Deschler und Siegfried Papke von der Afög zwei Kräfte, die das Projekt in Zusammenarbeit mit Steck zwischen Oktober und März gelungen umsetzen konnten. Insgesamt 43 Arbeitstage werkelte das aufeinander eingespielte Duo an der Treppe, setzte Stein für Stein in Handarbeit stabil ein.
»Das ist eine Wahnsinnsgeschichte«, zeigte sich Ortsvorsteher Wunsch begeistert. »Es war aufgrund der Lage keine einfache Arbeit, aber wir sind von Planer, Ortsverwaltung und den Anwohnern so gut unterstützt worden, dass es am Ende richtig gut geworden ist«, erzählte Johannes Deschler im Gespräch. »Dieses Resultat hatten wir uns gewünscht, wir freuen uns«, ergänzte Siegfried Papke. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Arbeiten eventuell schon bis Weihnachten abzuschließen. Doch so einfach war die Aufgabe nicht.
65 000 Euro Kosten
Von vorne herein war gewartet worden, bis die Straßenarbeiten im »Leimental« beendet waren. Danach wurde mit einem Anwohner Einigkeit erzielt, sein Grundstück während der Arbeiten teilweise mitzunutzen. Auch infolge ungünstiger Witterung ruhten die Arbeiten zwischenzeitlich. Und auch der seitens der Technischen Betriebe Offenburg (TBO) gelieferte Handlauf musste zur Treppe passend eingefügt und bearbeitet werden, was Zeit benötigte.
Steck prognostizierte im Herbst eine Haltbarkeit der Treppe von mindestens 20 Jahren. Danach müssten einzelne Stufen geprüft und erneuert werden. Am Rande der von Anwohnern bei schönstem Wetter gut besuchten Feierstunde führte Wunsch aus, dass der Budgetrahmen gehalten wurde. Ein Teil der Kosten konnte über die TBO abgerechnet werden, wofür Wunsch sich bei Bereichsleiter Raphael Lehmann bedankte. So war es möglich, die 65 000 Euro einzuhalten. Einen weiteren Dank richtete Wunsch an Anwohner (und zugleich Freie-Wähler-Stadtrat) Mario Vogt, der sich ebenfalls für das Projekt einsetzte.