"White Dinner": Rund 700 Gäste zelebrierten Lebensfreude pur
Eine fröhliche Runde war’s, die den Sommerabend in der Innenstadt zu etwas Besonderem machte: An den Biertischen saßen am Samstag bei der zweiten Auflage des »White Dinner« rund 700 Gäste und tafelten ganz in Weiß.
Das gab ein Bild ab: Dicht an dicht saßen die Gäste am Samstagabend beim »White Dinner« vor dem Offenburger Rathaus – allesamt weiß gekleidet. Am Fischmarkt waren die Reihen zwar etwas lockerer, aber da auch am späteren Abend noch Teilnehmer kamen, dürften gut 700 Personen beim großen Picknick in der Innenstadt gewesen sein.
Helmut Niedermaier war fasziniert vom stimmungsvollen Abend: »Eigentlich wollte ich im letzten Jahr schon hierher, aber da war das Wetter durchwachsen; heute ist es perfekt.« Zusammen mit seiner Frau und einem weiteren Paar ließ es sich der Niederschopfheimer gutgehen. Um das Flair perfekt zu machen, hat seine Frau eine Spitzentischdecke und weiße Blümchen in einer Sauciere mitgebracht – und natürlich so einiges zum Essen vorbereitet: gefüllte Eier, Brotaufstriche – genügend, um zu späterer Stunde vielleicht noch einmal zuzugreifen.
Auch Stefan Tombi aus Kehl hatte noch einiges zum Essen für einen langen, gemütlichen Abend: »Ich habe drei Platten mit Canapées vorbereitet.« Ein bisschen was gab es davon noch, der Tausch mit den Nachbarn seiner Gruppe war in vollem Gange. Und auch Eis wurde immer wieder nachgelegt im Sektkühler, in dem auch etliche Mineralwasserflaschen Platz hatten.
Über Facebook hatte er vom »White Dinner« erfahren und sich dann mit seiner Mutter Bekannten aus Offenburg angeschlossen. Bewährt hatte sich, dass jeder etwas zum Essen beisteuert: »Den Kuchen zum Dessert hat jemand anderes gebacken.« Doch bis der auf den Tisch kam, hat sich Tombi erst einmal umgesehen: Ich habe schon ein paar Kollegen entdeckt, von denen ich aber gar nicht wusste, dass sie kommen.«
Ein tolles Dessert hatte Carlotta gebastelt: Die Achtjährige aus Nesselried kühlte sich erst noch mit einer Freundin im Brunnen am Fischmarkt ab, hatte aber trotzdem noch Zeit, das »Rezept« für ihre essbaren Igel weiterzugeben: Zwei Melonenhälften hat sie mit Kohlrabiecken auf Spießen gespickt. Aus einem Apfelstück wurde das Gesicht für den Igel geschnitten. Ihr Papa Mario Metz lobte die Atmosphäre: »Wir sind das zweite Mal dabei, und ich finde die Anordnung der Tische so schöner.«
Schön gekleidet
Die konzentrierten sich zwischen Rathaus und Fischmarkt in der Abendsonne. Für Ute Dahmen, die die Idee zu der Veranstaltung hatte, eine perfekte Sache. Die ersten Gäste hätten bereits um 17 Uhr schon an den Tischen gesessen und gepicknickt. »Alle haben sich sehr viel Mühe gegeben, schön angezogen, die Tische gedeckt und leckeres Essen mitgebracht«, freute sie sich über ein stimmiges Bild.
Dazu gehörten auch interessante Details wie eine alte Marktscheese. »Viele kennen die Scheese schon gar nicht mehr«, sagte Gunter Abele. Er hatte den traditionellen Transportwagen von Zell-Weierbach in die Innenstadt geschoben, gefüllt mit Rindfleisch- und Käsesalat, Quiche und natürlich jeder Menge Geschirr. »Das Wetter passt super«, freute er sich, dass er bei der zweiten Auflage Zeit hatte, am »White Dinner« teilzunehmen.
Zum ersten Mal dabei war auch Reinhard Bosch aus Ibach. »Mich haben Freunde eingeladen und gefragt, ob ich ihren Tisch ein bisschen bekochte«, sagte er. Gesagt, getan. Mit seinem Schweizer Messer schnippelte er Gemüse klein, um es im Pfännchen des Tischkochers von der Bader Almhütte zu schmurgeln – mit einem Schuss Rosé natürlich.