Offenburg

»Wir werden keine 100 Häuser finden«

Antonia Höft
Lesezeit 2 Minuten
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02. Mai 2015

Sie waren die ersten, die beim städtischen Förderprogramm »100 Häuser werden klimafit« mitgemacht haben: Laura Kunz (rechts) und Matthias Busam mit Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte. ©Ulrich Marx

Für das Programm »100 Häuser werden klimafit« wurden bislang nur fünf Anträge gestellt. Die Mitglieder des Umweltausschusses stellten am Mittwochabend deshalb infrage, ob die 100 überhaupt erreicht werden kann.

»Warum hat die Fördersumme von 7500 Euro nicht wie eine Bombe eingeschlagen?«, fragte sich Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte im Umweltausschuss am Mittwochabend in Bezug auf das Projekt »100 Häuser werden klimafit«. Sie habe für die Anlaufschwierigkeiten des Förderprojekts (wir berichteten am 20. April) folgende Erklärungen: zum einen brauche es seine Zeit, zum anderen sorgen die immer häufiger auftretende Negativ-Berichterstattung zur Dämmung von Gebäuden bei den Verbrauchern für Verwirrung. Außerdem wurde die vorgesehene Steuererleichterung durch eine energetische Sanierung abgewiesen.

Kleine Schritte führen zum Ziel, war die CDU-Fraktion bei der Sitzung des Umweltausschusses überzeugt und lobte die Arbeit des Ausschusses. Dennoch kam vonseiten der Fraktionen auch Kritik. Jens-Uwe Folkens (SPD) hielt das Ziel für unrealistisch: »Wir werden keine 100 Häuser finden.« Und er war nicht der einzige, der das so sieht. Zudem kritisierte er, dass ein wichtiges Handlungsfeld in der Beschlussvorlage fehle. »Die Verkehrsverhältnisse sind in Offenburg alles andere als gut«, so Folkens und war überrascht, dass der Umweltausschuss keine Verbesserungsvorschläge zur Infrastruktur gegeben hatte.

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Ganze Nacht beleuchtet

»Zu viele Autos stehen und fahren«, bemängelte auch Stefan Böhm (Grüne) und schloss sich Folkens an. Das Tempo 30 in der Stadt würde den Treibstoffverbrauch schon um 12 Prozent senken. Doch einer seiner größten Kritikpunkte war die Beleuchtung: »Wieso muss ein Friseursalon in der Nacht seine Scheren beleuchten?«, ärgerte sich Böhm über die Werbemaßnahmen auf Kosten der Umwelt. Martin Ockenfuß (Grüne) hat Zweifel an dem Projekt »100 Häuser werden klimafit«: »Für viele ist die Hürde zu groß.« Hans Rottenecker, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, schloss sich diesbezüglich seinem Vorredner an. »Das Programm braucht seine Zeit, um bekannt zu werden«, war sich Baubürgermeister Oliver Martini sicher und versuchte die Skeptiker der Fraktionen zu besänftigen.

Auch Klimaschutz an Schulen sei ein wichtiges Thema. »Wir müssen bei den Kindern anfangen und das geht über die Schule«, sagte Folkens und sei der Auffassung, dass Klimaschutz mehr im Unterricht thematisiert werden müsse. Klimaschutzmanagerin Kurte wies auf das Programm »Klimaschutz macht Schule« hin. »Das Schiller-Gymnasium ist schon zum wiederholten Mal dabei. Wir freuen uns über weitere Anfragen«, sagte Kurte, denn ihr liege viel daran, die junge Generation frühzeitig aufzuklären.

Hintergrund

Umweltprojekte

Seit Dezember 2013 läuft die Werbekampagne »Klimaschutz einfach machen«, die zum umweltfreundlichen Handeln auffordern soll.
Am 15. April 2014 startete das Förderprojekt »100 Häuser werden klimafit« – fünf Anträge auf Förderung wurden bereits bewilligt.
Seit Oktober 2014 organisiert das BUND-Umweltzentrum Ortenau einmal im Monat ein Repair Café im Familienzentrum am Mühlbach, wo Gebrauchsgegenstände repariert werden und damit  ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft gesetzt werden soll.
Noch bis Juni 2015 werden zehn Offenburger Familien beraten, wie sie ihren ökologischen Fußabdruck verbessern können.
Am 23. Juni 2015 eröffnet die erste Mobilitätsstation als öffentliches Verleih-System am Standort Messe.

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