»Wir wollen etwas bewegen«
Zweirad-Hochbetrieb am Dienstagabend vor der Festhalle: Über 150 Radfahrer des Vereins »Dynamobile« aus Brüssel machten auf ihrem Weg nach Freiburg Station in Biberach, dem letzten Übernachtungsort vor dem Etappenziel.
Biberach. Gestartet war die große Truppe in Arlon im Südosten Belgiens. Das sind weit über 600 Kilometer, die mit dem Fahrrad bis nach Freiburg zurückzulegen waren. Begleitet werden die Fahrradreisenden bei ihrer Sommer-Tour, die der Verein seit 1995 jährlich veranstaltet, auch von einer mobilen Küche, in der mit den jeweiligen regionalen Produkten ausschließlich vegetarisch gekocht wird. Auch zwei Begleitfahrzeuge sind dabei, die vornehmlich Kinder und diejenigen aufnehmen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterstrampeln können. Die jüngsten Teilnehmer waren übrigens gerade mal zwei Jahre alt und sitzen natürlich in einem Anhänger oder Kindersitz. Die etwas Älteren sind dann meist auf Tandems oder Anhängefahrrädern dabei.
Zweisprachige Rede
Der Verein aus Belgien verfolgt ein politisch-ökologisches Ziel, will wachrütteln für das Fahrrad als »universelles, emissionsfreies und den öffentlichen Verkehr ergänzendes Verkehrsmittel«. Darauf ging auch Angelika Ringwald in ihrer Begrüßungsrede ein, die die neugewählte Bürgermeister-Stellvertreterin nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch hielt, wofür es von den Gästen viel Sonderapplaus gab. Angelika Ringwald freute sich, dass der Verein »Dynamobile« das Fahrrad wieder verstärkt in den Blickpunkt rücke, gerade in einer Zeit, in der es vor lauter Hektik als alternatives Fortbewegungsmittel selbst auf kürzesten Strecken oft vergessen werde. Sie wünschte alles Gute für die nächste Etappe.
Stefan Hertel, Pressereferent von »Dynamobile« und Organisator der zehntägigen Tour, dankte dafür, dass die Festhalle für die Übernachtung von der Gemeinde zur Verfügung gestellt worden war, und hofft, »dass wir in Biberach etwas bewegen können«. Als Geschenk überreichte Hertel mit der Vereinsvorsitzenden Denise Maerevoet Fahrradklingeln.
Wie europäisch die Aktion ist, wurde aus der Route deutlich, die mit Belgien, Luxemburg, Deutschland und Frankreich durch vier Länder geführt hat. Übernachtet wurde zuvor im luxemburgischen Junglinster, im saarländischen Merzig, in Sarreguemines in Lothringen sowie in Niederbronn-les-Bains in den Vogesen und in Achern.
Populäre Radfahrerstadt
So weit südlich war »Dynamobile« übrigens noch bei keiner der bisherigen 19 Touren gewesen. Das hatte seinen Hintergrund: In Belgien wird nämlich sehr viel über Freiburg gesprochen, der Breisgau-Metropole eilt der Ruf einer »Green City« und Radfahrerstadt voraus. Davon wollten sich die Radler aus Belgien selbst überzeugen und haben also noch zweieinhalb Tage verbracht, bevor es am Samstag mit dem Bus zurück nach Brüssel geht.